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Luxusvillen: Linke für Sondersteuer auf teure Immobilien

Einige wohnen üppig, andere finden keine Bleibe: Das findet Linken-Chef Jan van Aken nicht in Ordnung. Sein neuester Vorschlag hat allerdings noch einige Unbekannte.

Sondersteuern auf Luxusimmobilien? Die Linke orientiert sich am Vorbild Los Angeles. (Archivbild)
Foto: Jae C. Hong/AP/dpa

Die Linke fordert eine Sondersteuer auf Luxusvillen, um den sozialen Wohnungsbau zu finanzieren. Laut einem Konzept der Parteispitze, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, wurde im vergangenen Jahr in Los Angeles durch eine ähnliche Steuer 425 Millionen Dollar (rund 364 Millionen Euro) eingenommen.

Laut der Linken ist es möglich, in Deutschland beispielsweise einen Aufschlag von fünf Prozent bei der Grunderwerbssteuer für Immobilienkäufe ab vier Millionen Euro einzuführen. Ebenso könnte ein höherer Satz bei der Grundsteuer für besonders teure Immobilien in Betracht gezogen werden.

Parteichef Jan van Aken sagte, viele Menschen fänden einfach keine Wohnung – ob nun getrennte Paare, Familien oder erwachsene Kinder, die von zu Hause ausziehen. «Gleichzeitig gibt es Menschen, die auf unerhört vielen Quadratmetern wohnen, die Luxusvillen besitzen. Die betreten den größten Teil ihrer Wohnungen im Alltag überhaupt nicht. Wir finden: Die sollten was dafür bezahlen, dass sie so wohnen. Eine Steuer. Von dem Geld könnte man bezahlbaren Wohnraum für alle finanzieren.»

Beispiel Schwanenwerder

Im Bundestagswahlkampf hat die Linke die Themen bezahlbares Wohnen und Vermögenssteuern in den Fokus gerückt. Die Idee einer Luxusvillen-Steuer vereint diese beiden Themen. Allerdings sind die Details unklar, wie zum Beispiel, wie viele Immobilien in Deutschland betroffen wären und wie viel Einnahmen dies für den Staat generieren würde.

Auch in Deutschland gebe es «zahlreiche Luxusimmobilien, die weit über die Bedürfnisse des normalen Wohnens hinausgehen», heißt es im Konzept. Van Aken verwies auf ein Beispiel: «In Berlin ist dieses Jahr die teuerste Luxusvilla jemals angeboten worden: Auf der Insel Schwanenwerder für 82 Millionen US-Dollar. Auch in München, Hamburg, Düsseldorf gibt es Luxusstandorte, gleichzeitig ist dort bezahlbarer Wohnraum knapp.»

dpa