Von Anfang an spielte die Nahrungsverweigerung des Todesfahrers im Strafprozess eine Rolle. Jetzt hat es Folgen für seine Verhandlungsfähigkeit.
Magdeburger Todesfahrer nicht verhandlungsfähig

Laut dem Anstaltsarzt des Gefängnisses in Burg ist der mutmaßliche Todesfahrer vom Magdeburger Weihnachtsmarkt nicht verhandlungsfähig. Der Vorsitzende Richter Dirk Sternberg bestätigte diese Einschätzung. Taleb al-Abdulmohsen befindet sich im Hunger- und Durststreik und sein Gewicht ist auf 47,6 Kilogramm gesunken. Die Vitalwerte verschlechtern sich täglich und es besteht die Gefahr eines akuten Nierenversagens. Ein medizinischer Sachverständiger im Gerichtssaal empfiehlt eine dauerhafte medizinische Überwachung des Angeklagten.
Gericht berät über Fortgang
Das Landgericht Magdeburg nahm die Beratungen zum Fortgang der Verhandlung auf. Die Frage ist, ob ohne den Angeklagten fortgesetzt wird, da er die Verhandlungsfähigkeit vorsätzlich herbeigeführt hat, so Sternberg. Dass der Angeklagte Essen verweigert, spielt seit Beginn des Prozesses am 10. November eine Rolle. Schon am zweiten Verhandlungstag hatte al-Abdulmohsen gesagt: «Jetzt mache ich den Hungerstreik seit gestern. Ich will das drei Wochen machen. Man erwartet keine körperlichen Schäden.» Nebenklagevertreter hatten eine mögliche Verhandlungsunfähigkeit des Angeklagten immer wieder thematisiert.
Richter sieht Fortsetzung möglich
Der Vorsitzende Richter Sternberg hatte stets betont, man habe das genau im Blick. Allerdings zeigte sich das Gericht schon an den ersten Verhandlungstagen unbeeindruckt von den Ankündigungen des Angeklagten, Nahrung zu verweigern. «Sie haben es nicht in der Hand, durch Hunger- oder Durststreik die Verhandlung zu verzögern oder zu torpedieren», betonte Richter Sternberg. Da die Anklage verlesen sei und al-Abdulmohsen Gelegenheit hatte auszusagen, könne die Verhandlung auch ohne ihn fortgesetzt werden, erklärte Sternberg damals.
Am 20. Dezember 2024 raste der Mann aus Saudi-Arabien mit einem mehr als zwei Tonnen schweren und 340 PS starken Mietwagen mit bis zu 48 Stundenkilometern über den Weihnachtsmarkt. Sechs Menschen starben, mehr als 300 wurden verletzt. Al-Abdulmohsen hat die Tat gestanden.
Sechs Tote und viele Verletzte
Am 20. Dezember 2024 raste der Mann aus Saudi-Arabien mit einem mehr als zwei Tonnen schweren und 340 PS starken Mietwagen mit bis zu 48 Stundenkilometern über den Weihnachtsmarkt. Sechs Menschen starben, mehr als 300 wurden verletzt. Al-Abdulmohsen hat die Tat gestanden.








