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US-Präsident Joe Biden erwägt Rückzug aus Präsidentschaftsrennen

Biden akzeptiert möglicherweise Niederlage und könnte Kamala Harris als Kandidatin vorschlagen, während Druck aus Partei wächst.

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Der parteiinterne Druck auf US-Präsident Joe Biden, sich aus dem Präsidentschaftsrennen zurückzuziehen, ist enorm gewachsen.
Foto: Susan Walsh/AP

Angesichts von enormem Druck aus der eigenen Partei schließt US-Präsident Joe Biden einen Rückzug aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit Medienberichten zufolge nicht mehr kategorisch aus. Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf mehrere Personen aus dem nahen Umfeld des Demokraten, der 81-Jährige scheine allmählich zu akzeptieren, dass er seinen Wahlkampf womöglich aufgeben müsse. 

Er habe begonnen, «sich mit dem Gedanken abzufinden, dass er im November möglicherweise nicht gewinnen kann und aus dem Rennen aussteigen muss, um den wachsenden Forderungen vieler besorgter Mitglieder seiner Partei nachzugeben», schrieb die Zeitung. Biden habe jedoch noch keine Entscheidung getroffen. 

Der Präsident hat bisher öffentlich alle Rückzugsforderungen aus der eigenen Partei entschieden abgelehnt. Auch sein Wahlkampfteam betont hartnäckig, dass Biden nicht vorhat, aufzugeben. Allerdings ist der interne Druck auf ihn in letzter Zeit noch einmal erheblich gestiegen.

Eine der Personen aus Bidens engem Umfeld sagte der «New York Times», es wäre keine Überraschung, wenn Biden bald eine Rückzugsankündigung machen und seine Stellvertreterin Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin für die Wahl im November vorschlagen würde. 

Die «Washington Post» wiederum berichtete unter Berufung auf drei Kongressabgeordnete, die Biden-Vertraute und frühere demokratische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi habe mehreren Parteikollegen im Parlament gesagt, sie glaube, dass Biden recht bald davon überzeugt werden könne, sich aus dem Präsidentschaftsrennen zurückzuziehen. Auch sie habe ernsthafte Zweifel, dass er die Wahl im November gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump gewinnen könne.

Biden sieht sich aufgrund seines fortgeschrittenen Alters und Zweifeln an seiner geistigen Verfassung einer internen Rebellion gegenüber. Nach einem desaströsen Auftritt in einem Fernsehduell gegen Trump Ende Juni forderten ihn verschiedene demokratische Abgeordnete offen auf, aus dem Präsidentschaftsrennen auszusteigen. Viele andere äußerten öffentlich ihre Bedenken über seine Chancen bei der Wahl.

Prominente Demokraten wagten sich schließlich auch mit entsprechenden Äußerungen hervor. Medienberichten zufolge drängt nun auch die Spitze der Partei Biden hinter den Kulissen zu einem Rückzug.

Aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus nimmt Biden derzeit keine öffentlichen Termine wahr, sondern isoliert sich in seinem Privathaus in Rehoboth Beach im Bundesstaat Delaware.

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