Die US-Regierung will, dass Diplomaten im Ausland auch nach der Devise handeln: Amerika zuerst! Diplomaten aus der Biden-Ära werden laut US-Medienberichten zurückgerufen.
Medien: Trump ruft weltweit Diplomaten der Biden-Ära zurück

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump ruft laut Medien weltweit Dutzende Diplomaten in Botschaften zurück, die unter Trumps Vorgänger Joe Biden berufen wurden. Mehrere Medien, darunter «Politico», CNN und «Fox News», berichteten von den Rückrufen, die Mitte Januar erfolgen sollen. CNN zufolge sollen etwa Standorte in Afrika, Europa, Asien und dem Nahen Osten betroffen sein.
Laut der American Foreign Service Association (AFSA) gibt es bisher keine offizielle Zahl oder Liste der Betroffenen. Es ist unklar, ob die Rückrufwelle nur Diplomaten oder auch Botschafter betrifft.
Es wird berichtet, dass Betroffene abrupt – meist in einem Telefonat – über ihren Rückruf informiert wurden. Es wurde keine Begründung genannt. Der Verband bezeichnete diese Vorgehensweise als äußerst ungewöhnlich. Normalerweise würden Berufsdiplomaten nicht auf diese Weise zurückgerufen.
Außenministerium: «America First»-Agenda
Von einem hochrangigen Beamten des US-Außenministeriums hieß es auf Anfrage hingegen, das Ganze sei ein Standardverfahren. Ein Botschafter sei ein persönlicher Vertreter des Präsidenten. Es sei sein Recht sicherzustellen, dass er Personen in diesen Ländern hat, «die die „America First“-Agenda (Amerika zuerst) vorantreiben».
«Politico» berichtete, dass es zwar für neue US-Präsidenten normal sei, Botschafter zu ersetzen. Andere Diplomaten dürften aber in der Regel weiter im Dienst bleiben, weil davon ausgegangen werde, dass sie aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum Auswärtigen Dienst die Wünsche des jeweiligen Präsidenten im Weißen Haus unabhängig von der Partei umsetzen.
«Fox News» zufolge sollen die Diplomaten nicht gekündigt, sondern in anderen Bereichen des Außenministeriums eingesetzt werden. CNN wiederum berichtete, dass die Diplomaten nur ein begrenztes Zeitfenster bekämen, um eine Alternative zu finden – sonst müssten sie in den Ruhestand wechseln.
Verband: Schleichende Erosion beruflicher Unabhängigkeit
Der Berufsverband hat beklagt, dass es einen Mangel an Transparenz und einen Bruch mit langjährigen Gepflogenheiten gibt. Es gibt eine schleichende Erosion der beruflichen Unabhängigkeit im Auswärtigen Dienst. AFSA kritisierte, dass dies der Glaubwürdigkeit der USA im Ausland schade. Das Ganze sende auch ein Signal an Staatsbedienstete, dass Loyalität gegenüber dem Land nicht mehr ausreiche und Erfahrung sowie der Eid auf die Verfassung hinter politischer Loyalität zurückstehen müssten.








