Geheimdienst: USA und Russland tauschen Gefangene aus
Nach dem großen Gefangenenaustausch im August haben Moskau und Washington erneut zwei Inhaftierte entlassen. Eine Doppelstaatlerin in Russland und ein verhafteter Russe aus den USA sind frei.
Doppelstaatlerin Xenia Karelina war in Russland zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden (Archivbild).
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Die USA und Russland haben in einem neuen Gefangenenaustausch in Abu Dhabi zwei Inhaftierte auf freien Fuß gesetzt. Das «Wall Street Journal» berichtete unter Berufung auf CIA-Direktor John Ratcliffe, dass die in Russland zu zwölf Jahren Haft verurteilte Doppelstaatlerin Xenia Karelina wieder in Freiheit sei. Das bestätigte ihr russischer Anwalt Michail Muschailow der Moskauer Nachrichtenagentur Interfax.
Der Austausch fand am internationalen Flughafen von Abu Dhabi statt, Moskau dankte den Vereinigten Arabischen Emiraten für ihre Rolle als Vermittler, wie der russische Inlandsgeheimdienst FSB später mitteilte. Petrow hätte nach seiner Auslieferung in die USA im Jahr 2024 im Falle einer Verurteilung 20 Jahre Gefängnis wegen Verstößen gegen Exportgesetze gedroht, so die FSB-Erklärung. Karelina wurde hingegen in diesem Monat kurz vor ihrer Freilassung durch ein Dekret von Kremlchef Wladimir Putin begnadigt.
Bericht: Russe hatte auch deutschen Pass
Laut «Wall Street Journal» hat der Doppelstaatler Petrow neben dem russischen auch einen deutschen Pass. Er war 2023 in Zypern nach einem Haftbefehl der USA wegen Verstößen beim Handel mit Mikroelektronik festgesetzt worden.
Der Austausch zeige, wie wichtig es trotz der großen Herausforderungen in den bilateralen Beziehungen sei, die Kommunikationskanäle mit Russland offenzuhalten, zitierte das «Wall Street Journal» eine CIA-Sprecherin. «Während wir enttäuscht sind, dass andere Amerikaner weiter fälschlicherweise in Russland inhaftiert sind, sehen wir diesen Asstausch als einen positiven Schritt und arbeiten weiter an deren Freilassung», sagte sie.
Urteil wegen angeblichen Landesverrats
Im letzten Jahr wurde Karelina wegen angeblichen Landesverrats von einem Gericht in Jekaterinburg am Ural verurteilt. Das Urteil wurde gefällt, weil die in Los Angeles lebende Xenia Karelina Geld für eine ukrainische Hilfsorganisation gesammelt haben soll und damit die Sicherheit Russlands gefährdet haben soll. Angeblich hat Karelina Spenden für eine Organisation gesammelt, die dann Material für die ukrainischen Streitkräfte gekauft hat. Es soll sich um die Summe von 52 US-Dollar (etwa 47 Euro) gehandelt haben.
Russland und die USA haben in der Vergangenheit regelmäßig Gefangene ausgetauscht. Kremlchef Putin hatte zuletzt am 1. August inhaftierte russische Kriminelle in den USA gegen Amerikaner ausgetauscht. Einer der freigelassenen US-Bürger war der wegen Spionage verurteilte Journalist Evan Gershkovich. Im Rahmen des Gefangenenaustauschs, an dem sieben Staaten, darunter Deutschland, beteiligt waren, wurde auch der in Berlin verurteilte sogenannte Tiergartenmörder freigelassen.
