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Mehrheit für Beschränkung privater Handynutzung an Schulen

Hessen will die private Handynutzung an Schulen noch in diesem Jahr verbieten, andere Bundesländer haben ähnliche Pläne. In der Bevölkerung gibt es dafür Rückhalt, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

Einer neuen Umfrage zufolge gibt es eine breite Mehrheit für Einschränkungen der Nutzung von privaten Handys an Schulen.
Foto: Marijan Murat/dpa

Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur wünschen sich mehr als 90 Prozent der Menschen in Deutschland eine Beschränkung der privaten Handynutzung an Schulen. Die Befragung ergab, dass 50 Prozent der Befragten ein generelles Verbot der privaten Handynutzung an Schulen befürworten, während 41 Prozent ein Teilverbot zu bestimmten Uhrzeiten unterstützen. Lediglich neun Prozent sind der Meinung, dass die private Handynutzung an Schulen generell nicht verboten sein sollte.

Zwischen dem 13. und 16. Juni 2018 nahmen Personen an einer repräsentativen Online-Umfrage teil. Die Mehrheit von ihnen (915) war 55 Jahre alt oder älter.

Ältere befürworten mit großer Mehrheit Verbot oder Teilverbot

Unter den Befragten ab 55 Jahren stimmten 97 Prozent am meisten für Einschränkungen der privaten Handynutzung an Schulen. 60 Prozent von ihnen unterstützen ein allgemeines Verbot, während 37 Prozent für ein Verbot zu bestimmten Zeiten plädierten.

Unter den 18- bis 24-Jährigen ist die Zustimmung zu einem allgemeinen Verbot mit 26 Prozent am geringsten. Immerhin fast die Hälfte der jungen Menschen in dieser Altersgruppe gab jedoch an, ein Verbot zu bestimmten Zeiten zu unterstützen. Ein Viertel der Befragten in dieser Altersgruppe lehnte ein Verbot oder andere Einschränkungen ab.

Mehrere Bundesländer planen neue Verbote

In Deutschland wird in vielen Regionen über ein Verbot der privaten Handynutzung an Schulen diskutiert. Der Hauptgrund dafür ist das Ablenkungspotenzial, das Handys in Schulen mit sich bringen. Einige Bundesländer haben bereits Verbote erlassen oder Einschränkungen angekündigt. Zum Beispiel gilt an allen bayerischen Grundschulen ein Handyverbot für Schüler. Hessen plant, ab dem Schuljahr 2025/2026 die private Handynutzung in Schulen generell zu verbieten. Auch das Saarland beabsichtigt, zumindest an Grundschulen die private Handynutzung zu untersagen.

Bundesministerin Prien für Privathandyverbot an Grundschulen

Erst kürzlich hatte sich die neue Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) für ein bundesweites Verbot der privaten Handynutzung an Grundschulen ausgesprochen. «In der Grundschule sollte die private Handynutzung verboten sein. An den weiterführenden Schulen sollten möglichst altersgerechte Regeln gefunden werden», hatte Prien der Funke Mediengruppe gesagt.

Die Umsetzung von Verboten liegt jedoch in der Verantwortung der Länder. Laut einer Mehrheit der YouGov-Befragten (72 Prozent) sollten Schulen sogar die Freiheit haben, eigene Regeln zur privaten Handynutzung auf ihrem Schulgelände festzulegen. 28 Prozent sind anderer Meinung und finden, dass Schulen diesen Entscheidungsspielraum nicht haben sollten.

dpa