Die ehemalige First Lady hält sich aus dem Wahlkampf ihres Ehemannes weitestgehend heraus – doch jetzt äußert sie sich zu einem besonders heiklen Thema.
Melania Trump veröffentlicht Video zu Recht auf Abtreibung
Wenige Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl hat sich Melania Trump zum umstrittenen Thema Abtreibung geäußert. «Es gibt keinen Raum für Kompromisse, wenn es um dieses wesentliche Recht geht, das alle Frauen von Geburt an besitzen: die individuelle Freiheit», sagt die Ehefrau des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in einem auf der Plattform X veröffentlichten Video. Die individuelle Freiheit sei ein Grundprinzip, für das sie «ohne jeden Zweifel» eintrete.
Das nur 28 Sekunden lange Video endet mit einer Frage: «Was bedeutet “mein Körper, meine Entscheidung” wirklich?» Damit bezieht sie sich auf den englischen Slogan «My body, my choice», den Abtreibungsbefürworter als zentrales Argument in der Debatte verwenden.
Thema kommt wohl auch in Memoiren vor
Zuvor hatte der britische «Guardian» über einen Auszug aus den noch unveröffentlichten Memoiren der früheren First Lady berichtet. Darin beschreibt Melania Trump sich als leidenschaftliche Befürworterin des Rechts einer Frau, über ihren eigenen Körper – einschließlich des Rechts auf Abtreibung – zu bestimmen. Laut «Guardian» schreibt sie in ihrem Buch, es müsse «unbedingt gewährleistet werden, dass Frauen ihre Entscheidung für ein Kind aus eigener Überzeugung und frei von jeglicher Einmischung oder Druck seitens der Regierung treffen können».
Der Konflikt um das Recht auf Abtreibung ist ein zentrales Thema im US-Wahlkampf. Die Demokraten um Kandidatin Kamala Harris warnen regelmäßig davor, dass die Frauenrechte in den USA ernsthaft bedroht sind. Vor etwas mehr als zwei Jahren hob das Oberste Gericht das landesweite Abtreibungsrecht auf. Ex-Präsident Trump hatte durch mehrere Richterernennungen die Mehrheit am Gericht stark nach rechts verschoben und somit diese Entscheidung ermöglicht. Nun liegt es an den Bundesstaaten, über das Abtreibungsrecht zu entscheiden – in vielen Staaten sind Abtreibungen mittlerweile weitgehend verboten.
Gegengewicht zu Donald Trump?
Inzwischen hat Trump jedoch von einer strengen Anti-Abtreibungslinie etwas Abstand genommen. Er äußert sich oft ambivalent und vermeidet es immer wieder, eine klare Position einzunehmen. Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Amerikanerinnen und Amerikaner ein begrenztes Recht auf Abtreibung unterstützt. Die Positionierung seiner Ehefrau – die im Wahlkampf fast nie in Erscheinung tritt – könnte also auch darauf abzielen, ihm in der Debatte eine moderatere Note zu verleihen.