Zwei Tage nach der Bundestagswahl hat die CDU/CSU-Fraktion Friedrich Merz erneut zum Vorsitzenden gewählt. Sollte er Bundeskanzler werden, muss die Fraktion einen neuen Chef bestimmen.
Merz mit 98 Prozent als Unionsfraktionschef bestätigt

CDU-Chef und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz wurde mit großer Mehrheit als Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag bestätigt. Der 69-Jährige erhielt bei der konstituierenden Sitzung der neuen Fraktion nach Angaben aus Fraktionskreisen 98 Prozent der Stimmen. Es wurden insgesamt 205 Stimmen abgegeben, wovon 201 für Merz stimmten und 4 dagegen.
Merz erhielt bei seiner ersten Wahl zum Fraktionsvorsitzenden Mitte Februar 2022 89,5 Prozent. Bei der erforderlichen Bestätigung sieben Monate später erhielt er 87 Prozent. Die Union schließt Enthaltungen bei den Wahlergebnissen aus. Merz hatte bereits von 2000 bis 2002 das Amt des Fraktionsvorsitzenden inne.
Merz wurde im Januar 2022 zum Vorsitzenden der CDU gewählt. Er hatte sich 2009 aus dem Bundestag zurückgezogen, um eine Karriere in der Wirtschaft zu verfolgen, und war erst bei der Bundestagswahl 2021 wieder ins Parlament eingezogen.
Fraktionsmanager Frei mit 99,4 Prozent wiedergewählt
Laut Fraktionskreisen wurde der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Abgeordneten, Thorsten Frei (CDU), mit 99,4 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Auch die Abgeordneten, die nach der Bundestagswahl aus dem Parlament ausscheiden, nahmen an der Sitzung teil.
Frauenanteil CDU: 22,6 Prozent – Frauenanteil CSU: 25 Prozent
Im 21. Bundestag hat die Union 208 Sitze, davon 164 für die CDU (2021: 152) und 44 für die CSU (2021: 45). Aufgrund der Wahlrechtsreform der damaligen Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP werden 23 Wahlkreissieger nicht in den Bundestag einziehen. Davon entfallen 15 auf die CDU und 3 auf die CSU. Laut Statistik des Bundestages sind von insgesamt 630 Abgeordneten 204 Frauen – 32,4 Prozent. Der Frauenanteil bei der CDU beträgt 22,6 Prozent (2021: 23,8), bei der CSU 25 Prozent (2021: 22,2).
Fortführung der Fraktionsgemeinschaft von CDU und CSU
Die Abgeordneten stimmten wie erwartet auch der Vereinbarung über die Fortführung der Fraktionsgemeinschaft zwischen CDU und CSU zu. Es ist festgelegt, dass die Wahl für Ämter in der Fraktion zu Beginn der Wahlperiode für ein Jahr erfolgt. Anschließend werden die Kandidaten für die Ämter dann für den Rest der Wahlperiode gewählt.