In der Fanzone während der Fußball-EM-Partie Türkei gegen Tschechien werden in Stuttgart Menschen mit einem Messer verletzt und verfolgt. Nun gibt es eine Anklage gegen den mutmaßlichen Täter.
Messerangriffe in Fanzone – Anklage wegen versuchten Mordes
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat Anklage gegen einen 25-jährigen Mann erhoben, der beim Public-Viewing der EM-Partie Türkei gegen Tschechien in Stuttgart Menschen mit einem Messer verletzt und verfolgt haben soll. Der syrische Staatsangehörige wird beschuldigt, aus Hass auf Menschen mit türkischer Staatsangehörigkeit gezielt türkische Fußballfans angegriffen zu haben, um sie zu töten.
Diejenigen, die angegriffen wurden, trugen alle Fan-Symbole der türkischen Nationalmannschaft, waren aber laut Staatsanwaltschaft nur teilweise türkische Staatsangehörige. Trotz der Annahme des Angeklagten kam niemand ums Leben. Seit dem Vorfall am 26. Juni sitzt der Angeklagte in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn konkret, in der Fanzone mit einem Klappmesser zunächst einen 38-jährigen Mann, der ein Trikot der türkischen Nationalmannschaft trug, von hinten angegriffen zu haben. Der Mann war nicht auf einen Angriff vorbereitet und wurde schwer verletzt.
Ein 37-jähriger Mann versuchte, den Angeklagten des 38-Jährigen wegzuziehen, als der Syrer versuchte, auch den 37-Jährigen mit einem Messer zu verletzen. Der Mann konnte jedoch ausweichen.
Der Beschuldigte soll dann noch einen 30-Jährigen mit einem Messer verfolgt haben, jedoch ohne ihn zu erreichen. Außerdem soll er drei Männer im Alter von 60, 21 und 19 Jahren durch Stich- und Schnittverletzungen im Oberkörperbereich verletzt haben.
Fußballanhänger und zusätzliche Polizeibeamte entwaffneten den Mann. Es kam zu Unruhen. Eine Massenpanik konnte jedoch durch das rasche Eingreifen der Beamten verhindert werden. Der Schlossplatz wurde vorübergehend abgeriegelt.
Laut der Kriminalstatistik der Polizei stieg die Anzahl der Messerattacken von 2.727 Fällen im Jahr 2022 auf 3.104 Fälle im letzten Jahr. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich der Anteil der Tatverdächtigen ohne deutsche Staatsangehörigkeit von 1.333 auf 1.612 – das entspricht mehr als 55 Prozent aller Tatverdächtigen. Etwa 41 Prozent der ausländischen Tatverdächtigen sind jünger als 21 Jahre alt.