Russland trifft alle notwendigen Vorbereitungen für die Räumung seiner Militärbasen in Syrien, was Auswirkungen auf logistische Abläufe haben könnte.
Russland bereitet Abzug aus Syrien vor
Laut einer internen deutschen Militäranalyse bereitet sich Russland darauf vor, alle seine Militärbasen in Syrien vollständig zu räumen. Der russische Mittelmeerverband hat den syrischen Hafen Tartus bereits verlassen, wie es in einem Vermerk des Verteidigungsministeriums heißt, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.
Sicherheitsgarantien der neuen Machthaber in Syrien nach dem Sturz von Baschar al-Assad beziehen sich demnach wahrscheinlich lediglich auf den Abzug russischer Kräfte «und nicht auf deren dauerhaften Verbleib».
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Russische Drehscheibe für Afrika wird gestört
Der Militärflughafen in Latakia, Syrien, wird – genauso wie der Hafen Tartus bisher – von Russland genutzt, um in Libyen in Nordafrika eine Drehscheibe zur Versorgung russischer Kräfte in Afrika aufrechtzuerhalten.
Ein Wegfall des Flugplatzes Latakia führe wahrscheinlich zu einer Beeinträchtigung der Lufttransporte aus Russland nach Libyen, da die Flugzeuge aufgrund der längeren Flugstrecke weniger Material mitführen könnten. Somit blieben Lufttransporte schwerer Güter ohne Zwischenlandung nur möglich, wenn es weiter türkische Durchfluggenehmigungen gebe. «Diese werden in der NATO kritisch bewertet», heißt es in dem Vermerk.
Wahrscheinlich sei, dass ein Verlust der russischen Stützpunkte in Syrien die logistischen Abläufe Russlands «von und nach Afrika zumindest kurz- bis mittelfristig beeinträchtigt und schwere Materialtransporte eingeschränkter durchgeführt werden können». Jedoch werde das aktuelle Niveau militärischen Engagements in Afrika «grundsätzlich nicht signifikant beeinträchtigt».
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Materialtransporte und Nachversorgung mit Waffen behindert
Laut der Quelle sei der syrische Hafen Tartus bisher der einzige dauerhafte Stützpunkt Russlands im östlichen Mittelmeer gewesen. Der Wegfall werde voraussichtlich negative Auswirkungen auf die strategische militärische Präsenz Russlands in dieser Region haben: Materialtransporte und die Nachversorgung für verschossene Waffen seien nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich.
Weiter heißt es, ohne Einigung mit den neuen syrischen Machthabern werde es für Russland wahrscheinlich nur noch eine «eingeschränkte Aufrechterhaltung der maritimen Präsenz im Mittelmeer» geben.