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Deutschland: Wolf breitet sich aus

Bundesregierung sieht "günstigen Erhaltungszustand" – Diskussion über Abschuss von Weidetier-angreifenden Wölfen entfacht.

Es gibt wieder mehr Wölfe in Deutschland.
Foto: Philipp Schulze/dpa

Die Bundesregierung hat in einem neuen Bericht an die EU festgestellt, dass sich der Wolf in großen Teilen Deutschlands wieder ausbreitet. Als Konsequenz könnten in Zukunft mehr Optionen bestehen, um Wölfe zu erschießen, die Weidetiere reißen.

«Der Wolf hat sich in zahlreichen Gebieten Deutschlands gut entwickelt und ist wieder zu einem festen Teil unserer heimischen Natur geworden», erklärte Umweltminister Carsten Schneider (SPD). «Zugleich werden die Länder ab jetzt Probleme, die es vor Ort gibt, leichter lösen können.»

Einstufung wichtiges Kriterium

In dem Bericht an die EU wird der «Erhaltungszustand» des Wolfs als «günstig» eingestuft. Das galt bisher nur in der biogeografische Region «atlantisch», die den Nordwesten Deutschlands umfasst. Nun gilt es auch in der «kontinentalen» Region, die fast den gesamten Rest der Republik ausmacht. Keine Angaben gibt es bisher für die Alpenregion. 

Die Klassifizierung des Erhaltungszustands ist eines der Kriterien, die entscheidend sind, ob und in welchem Ausmaß die Jagd auf den Wolf erlaubt ist – da es sich um eine geschützte Art handelt. Landwirte setzen sich seit Jahren für den Abschuss von Wölfen ein, um ihre Schafe und Rinder vor dem Raubtier zu schützen.

Jagdrecht soll angepasst werden

Nun stehe schwarz auf weiß, «dass der Wolf in Deutschland nicht mehr vom Aussterben bedroht ist», betonte der Umweltpolitiker der Unionsfraktion, Mark Helfrich. Er kündigte an, der Wolf werde nun zeitnah ins Jagdrecht aufgenommen. Auch das Umweltministerium kündigte an, die Regelungen im Bundesjagd- und Bundesnaturschutzgesetz zum Wolf würden angepasst. «Jetzt gilt es, gemeinsam zügig zu einer Einigung zu kommen», betonte Landwirtschaftsminister Alois Rainer. Der CSU-Politiker rechnet nach früheren Angaben mit rund 2.500 Wölfen in Deutschland.

dpa