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Mission gegen sexualisierte Gewalt im Sudan gefordert

Luftangriffe, Vertreibungen und immer wieder sexuelle Gewalt: Im Konflikt im Sudan gibt es vor allem zivile Opfer. Mehr internationales Engagement soll für Schutz sorgen.

Geflüchtete Frauen aus dem Sudan (Archivbild)
Foto: Eva-Maria Krafczyk/dpa

Angesichts weit verbreiteter sexualisierter Gewalt seit Beginn des Konflikts im Sudan spricht sich die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch für eine UN-Mission zum Schutz von Zivilistinnen und Zivilisten aus. Eine solche Mission von UN oder Afrikanischer Union (AU) sollte ein «robustes Mandat» haben, heißt es in einem veröffentlichten Bericht. Sie sollte sich auf die Regionen konzentrieren, in denen die Menschenrechtsverletzungen besonders stark verbreitet seien, auch in Darfur. 

Hala Al-Karib, Regionaldirektorin der Strategischen Initiative von Frauen am Horn von Afrika (SIHA), die auch einen Bericht über die Gewalt gegen Frauen im Bundesstaat Al-Dschasira veröffentlicht hatte, befürwortete außerdem die Einrichtung eines internationalen Tribunals zur Bestrafung der Täter.

«Kein Zivilist ist sicher», sagte Mohamed Osman, einer der Autoren des Berichts, der auf Interviews mit Ärzten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitswesens sowie Ersthelfern beruht. 

Die Situation in der Hauptstadt Khartum wurde seit Beginn des Konflikts im April 2023 untersucht. Berichte über sexuelle Gewalt, Versklavung, Zwangsverheiratungen und Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen, die zum Teil erst neun Jahre alt seien, gebe es aus allen Regionen, in denen Kämpfe stattfinden.

Betroffene ziehen es aufgrund des kulturellen Stigmas oft erst in Betracht, sich an Krankenhäuser zu wenden, wenn eine Schwangerschaft besteht.

Seit über einem Jahr tobt im Sudan ein blutiger Machtkampf zwischen dem De-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und seinem ehemaligen Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo. Laut UN-Angaben führte dieser Konflikt zur Flucht von fast zehn Millionen Menschen.

dpa