Eine Untersuchung zu einem kriminellen Kartell, das Strafverfolgungs- und Geheimdienststrukturen unterwandert haben soll, wird eingeleitet.
Präsident Ramaphosa suspendiert Polizeiminister wegen Korruptionsvorwürfen
Nach Anschuldigungen bezüglich Korruption und Verbindungen zum organisierten Verbrechen in Südafrika hat Präsident Cyril Ramaphosa seinen Polizeiminister suspendiert und eine Untersuchung angekündigt. Ramaphosa berichtete in einer Erklärung von schwerwiegenden Vorwürfen bezüglich eines kriminellen Kartells, das Strafverfolgungs- und Geheimdienststrukturen im Land infiltriert haben soll.
Der Präsident erklärte, dass dem Polizeiminister Senzo Mchunu vorgeworfen wird, sich in heikle polizeiliche Ermittlungen eingemischt und mit Geschäftsleuten, darunter einem Mordbeschuldigten, kooperiert zu haben. Laut dem Provinzkommissar des südafrikanischen Polizeidienstes in KwaZulu-Natal hat der Präsident eine von einem Drogenkartell kontrollierte Gruppe von unter anderem Politikern, Staatsanwälten, Polizisten, Richtern und Strafvollzugsbeamten entlarvt.
Untersuchungskommission soll Vorwürfen nachgehen
Ramaphosa sagte, dass er den Minister Mchunu mit sofortiger Wirkung beurlauben werde. Der Professor Firoz Cachalia solle ab August sein Nachfolger werden. Eine dringende und umfassende Untersuchung sei aufgrund der Anschuldigungen erforderlich. Der Präsident kündigte an, eine gerichtliche Untersuchungskommission einzurichten. Diese solle die Vorwürfe zur Unterwanderung von Strafverfolgungsbehörden, Nachrichtendiensten und damit verbundenen Einrichtungen des Strafrechtssystems durch kriminelle Gruppen untersuchen.
Mchunu äußerte seine Zustimmung zur Untersuchung in einem Statement auf der Plattform X und versicherte seine Kooperation.
Südafrika kämpft mit hoher Kriminalität und tiefgreifender Korruption. Vor etwa einem Jahr zu Beginn seiner zweiten Amtszeit erklärte Ramaphosa die Bekämpfung von Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität sowie den Stopp von Korruption und der Ausbeutung des Staates zu einer Priorität.