Tragödie in Magdeburg: Todesfahrt auf Weihnachtsmarkt,Verdächtiger festgenommen und Motiv möglicherweise bekannt

Der mutmaßliche Täter soll über einen Flucht- und Rettungsweg auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gelangt sein, wo es zu einer Attacke mit fünf Toten und 200 Verletzten kam. Laut Tom-Oliver Langhans, dem Direktor der Polizeiinspektion Magdeburg, dauerte die Fahrt bis zur Festnahme etwa drei Minuten. Vier Erwachsene und ein neunjähriges Kind wurden nach Angaben der Behörden getötet. Insgesamt gab es 205 Opfer, darunter 5 Tote.

Es ist also ein Einzeltäter. Laut den aktuellen Ermittlungen kann ein zweiter Täter ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher in Magdeburg. Die Opfer wurden in 15 Kliniken gebracht, darunter auch nach Brandenburg, wie die Stadt mitteilte.

Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt gegen den Verdächtigen bislang wegen fünffachen Mordes. Laut dem Leitenden Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens lautet der Tatvorwurf außerdem auf versuchten Mord in 200 Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Der Tatverdächtige befindet sich in polizeilichem Gewahrsam.

Laut Nopens könnte die Unzufriedenheit des Todesfahrers mit dem Umgang von Flüchtlingen aus Saudi-Arabien in Deutschland das Motiv gewesen sein. Dies sei der aktuelle Stand der Ermittlungen.

In Magdeburg war ein Auto am Freitagabend auf einem Weihnachtsmarkt in die Menschenmenge gerast. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach vor Ort von einer «furchtbaren, wahnsinnigen Tat». Bei dem noch am Abend festgenommenen Verdächtigen handelt es sich um Taleb A., einen Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt. 

Gemäß der Deutschen Presse-Agentur bezeichnet sich der 50-Jährige, der seit 2006 in Deutschland lebt, selbst als Ex-Muslim. Nach dpa-Informationen stellte A. im Februar 2016 einen Asylantrag, über den im Juli desselben Jahres entschieden wurde. Der saudische Staatsbürger erhielt damals Asyl als politisch Verfolgter.

“Taleb A. wurde von den Einsatzkräften am Tatort gestellt und festgenommen.”