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Deutschland plant Wiederbelebung von Mooren im Kampf gegen Klimawandel

Moore sollen bis 2045 28 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente einsparen, um Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.

Intakte Moore sollen dem Klima helfen. (Symbolbild)
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die Wiederbelebung von Mooren soll nach Plänen des Bundesumweltministeriums in Deutschland eine wichtige Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel spielen. Das geht aus einem Papier hervor, das Minister Carsten Schneider (SPD) heute vorstellen will. Es liegt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor. Das Kabinett müsste den Plänen zustimmen.

Natur soll Treibhausgase sparen helfen

Nach Schneiders Vorschlag zur «Weiterentwicklung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz» soll die Wiedervernässung entwässerter Moorböden bis zum Jahr 2045 insgesamt 28 Millionen Tonnen an CO2-Äquivalenten einsparen helfen. Zur besseren Vergleichbarkeit werden andere Treibhausgase in CO2 umgerechnet.

Beim natürlichen Klimaschutz wird der Zustand von Wäldern, Wiesen, Mooren oder Gewässern verbessert, damit diese besser Treibhausgase oder Wasser speichern oder für Kühlung sorgen können. Insgesamt 77 Millionen Tonnen CO2 will Schneider durch die Stärkung von Ökosystemen bis 2045 einsparen.

Schlüsselfaktor Moor

Laut dem Papier seien entwässerte Moorböden die Hauptquelle für Emissionen im Landnutzungssektor. Jährlich entfallen auf sie mehr als 50 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, was derzeit etwa sieben Prozent der gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen in Deutschland entspricht.

Derzeit entspricht der Landnutzungssektor nach Angaben des Ministeriums nicht den gesetzlich festgelegten CO2-Sparzielen. In Deutschland ist der Wald aufgrund von Dürrejahren geschädigt, vor allem reine Nadelholzbestände sind betroffen. Insgesamt emittierte der deutsche Wald daher zuletzt mehr Treibhausgase als er absorbierte.

Paket mit 41 Maßnahmen

Der «Waldumbau» soll dafür sorgen, dass mehr stabilere Mischwälder entstehen. Auch eine schonendere Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft und mehr Entsiegelung sieht Schneiders Paket mit 41 Maßnahmen vor. Das Aktionsprogramm der Bundesregierung gibt es seit zweieinhalb Jahren. Es sieht von 2024 bis 2028 mehr als 3,5 Milliarden Euro vor.

Deutschland hat das Ziel, bis 2030 seinen Treibhausgasausstoß um 65 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu reduzieren. Bis 2045 strebt Deutschland an, klimaneutral zu sein, das heißt, nicht mehr Treibhausgase auszustoßen, als wieder gebunden werden können.

dpa