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Morddrohung auf den Philippinen: Vizepräsidentin vorgeladen

Skurrile Konfrontation auf den Philippinen: Die Vizepräsidentin droht einen Killer auf Präsident Marcos Jr. anzusetzen – falls sie selbst ermordet wird. Jetzt bekam sie eine Vorladung.

Die philippinische Vizepräsidentin Sara Duterte hat nach eigenen Angaben für den Fall ihrer Ermordung einen Killer beauftragt, der Präsident Marcos Jr. töten soll. (Archivbild)
Foto: -/kyodo/dpa

Nach öffentlichen Gewaltdrohungen der philippinischen Vizepräsidentin Sara Duterte gegen Präsident Ferdinand Marcos Jr. bekommt die Politikerin juristischen Ärger: Das «National Bureau of Investigation» hat Duterte für Freitag vorgeladen. Dort soll sie sich vor dem Chefermittler äußern. Die 46-Jährige hatte vor wenigen Tagen erklärt, sie werde Marcos Jr. umbringen zu lassen, sollte sie selbst ermordet werden. 

Auf Facebook schrieb Duterte, sie sei mit jemandem in Kontakt, der bereit sei, Marcos, dessen Ehefrau sowie einen Cousin – den Sprecher des Repräsentantenhauses -, umzubringen, sollte sie selbst getötet werden. Dies sei «kein Witz», versicherte sie. 

Polizei leitet Fahndung nach Killer ein

Die Vizepräsidentin reagierte mit den Aussagen auf Online-Kommentare, sie solle im Repräsentantenhaus auf ihre eigene Sicherheit achten. Zuvor war ihr Stabschef festgenommen worden, nachdem er während einer Anhörung über den angeblichen Missbrauch von Geldern dort keine Fragen beantwortet hatte.

Es wurde angekündigt, dass Duterte vorgeladen wird, um bei den Ermittlungen zu den angeblichen schweren Drohungen und möglichen Verstößen gegen das Anti-Terror-Gesetz zu helfen. Die Polizei hat auch eine Fahndung nach dem mutmaßlichen Killer eingeleitet, den Duterte kontaktiert haben soll.

Die Politikerin betonte hingegen, ihre Aussagen seien «aus ihrem logischen Kontext gerissen» worden. 

Toxische Beziehung

Marcos Jr. hatte gefordert, dass Duterte für seine Drohung zur Rechenschaft gezogen wird. «Wenn es so einfach ist, die Ermordung eines Präsidenten zu planen, wie steht es dann mit normalen Bürgern?», fragte er in einer Videobotschaft. Sowohl der Präsident als auch seine Vizepräsidentin stammen aus den zwei einflussreichsten Politiker-Familien des Inselstaates.

Ein politisches Bündnis von Duterte und Marcos Jr. hatten beiden bei der Wahl 2022 zum Sieg verholfen. Vor den Halbzeitwahlen, bei denen die Philippiner unter anderem neue Mitglieder des Repräsentantenhauses wählen, kam es jedoch zum Bruch. Im Oktober sprach Duterte von einer mittlerweile «toxischen» Beziehung zu Marcos Jr. und äußerte Gewaltfantasien: «Ich stelle mir vor, wie ich ihm den Kopf abschneide.»

dpa