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Russland verstärkt Militärreform und bereitet sich auf Konfrontation mit Nato vor

Russland setzt Angriffskrieg in der Ukraine fort und baut seine Fähigkeiten in Richtung Westen aus. Eine langfristige Konfrontation wird als "Kalter Krieg 2.0" betrachtet.

Hat die Wirtschaft an die Bedürfnisse des Ukraine-Kriegs angepasst, der mehr kostet als erwartet: Wladimir Putin.
Foto: Gavriil Grigorov/Sputnik Kremlin/AP/dpa

Die litauischen Geheimdienste schätzen ein, dass Russland seinen Angriffskrieg in der Ukraine fortsetzt und sich gleichzeitig auf eine Konfrontation mit der Nato vorbereitet.

Laut dem in Vilnius vorgestellten Jahresbericht des Militärgeheimdiensts und des Departements für Staatssicherheit des baltischen EU- und Nato-Landes habe der Kreml eine umfassende Militärreform begonnen und erweitere seine Fähigkeiten schrittweise in Richtung Westen.

«Russland stellt enorme Mittel für den Krieg in der Ukraine bereit und zeigt keine Absichten, die Situation zu deeskalieren, auch wenn es seine operativen Ziele nicht erreicht. Gleichzeitig bereitet sich Russland auf eine langfristige Konfrontation mit der Nato vor, auch im Ostseeraum», heißt es in dem Bericht. Einige der Militärreformen haben demnach bereits begonnen, etwa in der Region Kaliningrad und im westlichen Teil Russlands.

«Kalter Krieg 2.0»

«Konfrontation bedeutet nicht, dass Krieg nicht unvermeidbar ist. Wir sollten eine langfristige Konfrontation als einen Kalten Krieg 2.0 betrachten», sagte Oberst Elegijus Paulavicius vom Militärgeheimdienst der Agentur BNS zufolge. Dabei könnten etwa große Truppen in der Nähe der Grenze auftauchen, sich dort bewegen und großangelegte Übungen abhalten.

Laut den Geheimdiensten hängt die Umsetzung der russischen Militärreform davon ab, wie schnell und in welchem Ausmaß der Krieg in der Ukraine weitergeht, den Russland mit den vorhandenen Ressourcen noch zwei Jahre lang in ähnlicher Intensität führen könnte. Der Kreml hat die Wirtschaft an die Bedürfnisse des Krieges angepasst, der teurer ist als erwartet. Dennoch wird berichtet, dass sie aufgrund hoher Ölpreise, staatlicher Investitionen in die Militärindustrie und der Umgehung von Sanktionen besser als erwartet standhält.

dpa