Sowohl Russland als auch die Ukraine setzen regelmäßig Kampfdrohnen gegen Ziele im Hinterland des Gegners ein. Moskau wirft Kiew nun einen Angriff gegen eine Kompressorstation von «TurkStream» vor.
Moskau: Ukraine greift Pipeline-Infrastruktur mit Drohnen an
Russland hat der Ukraine einen Drohnenangriff auf eine Gaskompressorstation für die Schwarzmeerpipeline «TurkStream» im südrussischen Gebiet Krasnodar vorgeworfen. Alle Kampfdrohnen seien abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es habe keine Opfer unter den Mitarbeitern gegeben und Schäden durch herabstürzende Trümmer seien sofort behoben worden. Die gut 320 Kilometer von der russisch-ukrainischen Frontlinie entfernte Kompressorstation «Russkaja» arbeite im Normalbetrieb, hieß es. Kiew kommentierte den Vorwurf bisher nicht.
Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach von «Energie-Terrorismus» unter der Kuratel der «transozeanischen Freunde» der Ukraine. Russland greift seinerseits seit Beginn der Invasion in die Ukraine wiederholt die energetische Infrastruktur der Ukraine an, um die Bevölkerung vor allem im Winter unter Druck zu setzen.
Die 2020 in Betrieb genommene Pipeline transportiert auf einer Länge von gut 1.100 Kilometern Erdgas durch das Schwarze Meer in den europäischen Teil der Türkei. Der Brennstoff wird dann über Anschlusspipelines weiter nach vor allem Bulgarien, Serbien und Ungarn transportiert. Aufgrund eines ausgelaufenen Transitvertrages fließt seit Jahresbeginn kein russisches Erdgas mehr über die Ukraine in die Staaten der Europäischen Union. «TurkStream» ist momentan eine Alternativroute für russisches Pipelinegas in EU-Staaten.
Gebäude nach russischen Drohnenangriffen beschädigt
Die ukrainische Luftwaffe gab gleichzeitig bekannt, dass 110 Kampfdrohnen des russischen Militärs gegen Ziele im Hinterland eingesetzt wurden. 78 wurden abgeschossen. Bei 31 weiteren Drohnen ging die Ortung verloren, was hauptsächlich auf elektronische Kampfmittel zurückzuführen ist. In vier Regionen wurden durch herabstürzende Trümmer mehrere Gebäude und Wohnhäuser beschädigt. Es gab keine Opfer.
Seit fast drei Jahren wehrt sich die Ukraine gegen eine russische Invasion.