Kritiker werfen dem Präsidenten vor, einen regelrechten Kulturkampf angezettelt zu haben. Vor dem 250. Geburtstag der USA will er nun bedeutende Museen auf angeblich «spalterische» Inhalte überprüfen.
Museen sollen Trump-Regierung Ausstellungspläne vorlegen
Die US-Regierung lässt Ausstellungen in mehreren berühmten Museen auf unliebsame Darstellungen der amerikanischen Geschichte kontrollieren. Vor dem 250. Geburtstag der USA im nächsten Jahr solle überprüft werden, ob aus Regierungssicht «spaltende oder parteiische» Narrative verbreitet würden, teilte das Weiße Haus in einem Brief an die Smithsonian Institution mit, die vor allem in der Hauptstadt Washington etliche Museen betreibt. Demnach sollen Ausstellungstexte, Wandbeschriftungen, Webseiten und Bildungsunterlagen auf Tonfall, historische Einordnung und «Übereinstimmung mit amerikanischen Idealen» untersucht werden.
Ausstellungspläne müssen vorgelegt werden
Die Regierungszentrale von Präsident Donald Trump fordert von den Museen in Washington Konzeptentwürfe, Ausstellungspläne sowie Kataloge und Programme aller laufenden Schauen. Einige Unterlagen müssen innerhalb von 30 Tagen vorgelegt werden.
Trumps Kritik an Museen ist älter
Kritiker behaupten, dass Trump einen regelrechten Kulturkampf begonnen hat und dadurch auch die künstlerische Freiheit und freie Meinungsäußerung einschränkt – eine Anschuldigung, die auch von der politischen Rechten in den USA gegenüber linksliberalen Kreisen erhoben wird. Früher mussten Museen unter Trumps Vorgängern nicht mit Eingriffen von Präsidenten rechnen, aber mit dem Machtwechsel in Washington hat sich das geändert.
Schon im Frühjahr verordnete Trump per Dekret, dass Museen auf Geschichtsdarstellungen im Sinne der Regierung hinzuarbeiten haben. Der Republikaner behauptete, im vergangenen Jahrzehnt habe es «konzertierte und weit verbreitete Versuche gegeben, die Geschichte unseres Landes umzuschreiben und Fakten durch ein verzerrtes Narrativ zu ersetzen, das eher von Ideologie als von Wahrheit bestimmt ist».
Weiter hieß es im damaligen Dekret: «Das unvergleichliche Erbe unserer Nation, das Freiheit, Rechte des Einzelnen und das Glück der Menschen vorantreibt, wurde als rassistisch, sexistisch, unterdrückerisch oder anderweitig unrettbar mit Makeln behaftet dargestellt». Als Beispiel wurde auch damals schon die berühmte Smithsonian Institution genannt.
Diese Museen sind betroffen
In einer ersten Phase müssen sich nun folgende Museen der angekündigten Untersuchung unterziehen: das National Museum of American History, das National Museum of Natural History, das National Museum of African American History and Culture, das National Museum of the American Indian, das National Air and Space Museum, das Smithsonian American Art Museum, die National Portrait Gallery und der Komplex Hirshhorn Museum and Sculpture Garden.