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Mutmaßliche Agenten mit Verbindung zu Russland verhaftet

Die zwei Männer sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von Sprengstoff- und Brandanschlägen in Deutschland bereiterklärt haben.

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Foto: ---/dpa-Infografik/dpa

Am Mittwoch wurden in Bayern zwei Männer von der Polizei festgenommen, die verdächtigt werden, für Russland spioniert zu haben. Die beiden deutsch-russischen Staatsangehörigen stehen unter dem dringenden Verdacht, in einem besonders schweren Fall für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein, wie der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof mitteilte.

Einem der beiden, Dieter S., wird auch die Verabredung zur Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und zur Brandstiftung sowie Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und sicherheitsgefährdendes Abbilden militärischer Anlagen vorgeworfen. Die Ermittler durchsuchten Wohn- und Arbeitsort der beiden. Der «Spiegel» hatte zuerst berichtet.

Sabotageaktionen in Deutschland

Dieter S. soll seit mindestens Oktober des letzten Jahres mit einer Person, die Verbindungen zu einem russischen Geheimdienst hat, über mögliche Sabotageaktionen in Deutschland gesprochen haben. Diese Aktionen waren darauf ausgerichtet, die militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg zu untergraben.

Dieter S. hat laut Generalbundesanwalt zugestimmt, Sprengstoff- und Brandanschläge vor allem auf militärisch genutzte Infrastruktur und Industriestandorte in Deutschland zu verüben. Er sammelte Informationen über potenzielle Anschlagsziele, darunter auch Einrichtungen der US-Streitkräfte. Der zweite Beschuldigte, Alexander J., unterstützte ihn ab März 2024.

Dieter S. soll einige der ins Visier genommenen Objekte vor Ort ausgekundschaftet und fotografiert haben, zum Beispiel Militärtransporte.

Der Ermittlungsrichter ordnete am Mittwoch Untersuchungshaft für S. an. J. soll heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir wissen, dass der russische Machtapparat auch unser Land in den Fokus nimmt.» Auf diese Bedrohung müsse Deutschland wehrhaft und entschlossen reagieren. Dem Generalbundesanwalt sei mit der Festnahme der beiden Männer ein «weiterer bedeutsamer Ermittlungserfolg» im Kampf gegen das Sabotage- und Spionagenetzwerks des russischen Präsidenten, Wladimir Putin, gelungen.

dpa