Die islamistische Miliz hat eine Rakete in die Nähe des Tel Aviver Flughafen gefeuert, jetzt antwortet Israels Luftwaffe mit Angriffen im Jemen. Zwei Menschen werden getötet, Dutzende verletzt.
Nach Flughafen-Beschuss: Israel schlägt gegen Huthi zurück
Nach dem Raketenbeschuss in der Nähe des Flughafens von Tel Aviv hat die israelische Luftwaffe mit massiven Angriffen auf Stellungen der islamistischen Huthi-Miliz im Jemen reagiert. Dutzende Ziele seien mit etwa 20 Kampfjets angegriffen worden, teilte das Militär mit. Bei einem Angriff auf eine Betonfabrik wurden nach vorläufigen Angaben des von den Huthi kontrollierten Gesundheitsministeriums zwei Menschen getötet und 42 verletzt.
Eine Rakete der Huthi-Miliz war am Sonntag in der Nähe des Tel Aviver Flughafens Ben Gurion in Israel eingeschlagen. Israels Verteidigungsminister Israel Katz drohte danach den Huthi, «siebenfach zurückzuschlagen». Die Huthi selbst kündigten an, den Flugverkehr nach Israel weiter stören zu wollen.
Israels Armee teilte mit, dass die angegriffene Infrastruktur der Huthi eine wichtige Einnahmequelle für die Gruppe darstelle. Der Hafen von Hudaida im Westen des Landes werde für den Transport iranischer Waffen genutzt. Zudem sei eine Betonfabrik östlich der Stadt angegriffen worden, die die Miliz für den Bau militärischer Infrastruktur nutze. Die Angriffe seien eine Reaktion auf die wiederholten Angriffe der jemenitischen Miliz auf israelisches Gebiet mit Raketen und Drohnen.
Israel greift Stellungen der Hisbollah im Libanon an
Laut den israelischen Streitkräften griffen sie eine Waffenfabrik und ein Waffenlager der schiitischen Hisbollah-Miliz in der Bekaa-Ebene im Osten des Libanons an. Zusätzlich wurden Militärstellungen der Hisbollah in Srifa im Süden des Landes angegriffen, wie die Streitkräfte mitteilten.
Die Aktivitäten der Hisbollah und die Lagerung von Waffen in diesen Gebieten verstoße gegen die Vereinbarung zwischen Israel und dem Libanon. «Die Streitkräfte werden weiterhin gegen jede Bedrohung des Staates Israel vorgehen und jeden Versuch der Hisbollah, ihre Terrorfähigkeiten wieder herzustellen, unterbinden», hieß es in der Mitteilung.
Seit Ende November vergangenen Jahres besteht offiziell eine Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel. Trotzdem führt das israelische Militär regelmäßig Angriffe auf Ziele im Libanon durch. Israel, die libanesische Regierung und die Hisbollah beschuldigen sich gegenseitig, gegen die vereinbarte Waffenruhe verstoßen zu haben.
Israels Militär: Zehntausende Reservisten werden einberufen
Angesichts der neuen Strategie der israelischen Regierung für den Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen versandten die Streitkräfte Zehntausende Einberufungsbefehle an Reservisten. «Die Reservisten sind das Rückgrat der Armee, und wir ehren und schätzen ihren Beitrag», sagte Militärsprecher Effie Defrin. «Die Mobilisierung der Reservisten zu diesem Zeitpunkt ist schwierig und komplex, aber sie wird durchgeführt, um unsere Geiseln zurückzubringen, ein Ergebnis zu erzwingen und den Krieg zu beenden.»
Zuvor hatte das Sicherheitskabinett beschlossen, den Gazastreifen zu erobern und auf Dauer besetzt halten. Der neue Ansatz unterscheidet sich deutlich von der bisherigen Strategie, nach der die israelischen Truppen punktuell gegen die Hamas-Kämpfer vorgingen und sich dann wieder zurückzogen. «Wir haben einen strukturierten Plan, wir machen Fortschritte, und wir gehen in eine neue und intensivere Phase der Operation in Gaza über», sagte Militärsprecher Defrin. «Das Ziel der Operation ist die Rückkehr unserer Geiseln und die Zerschlagung des Hamas-Regimes.»
Der Gaza-Krieg begann mit dem Angriff der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei wurden etwa 1.200 Menschen getötet und über 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen gebracht. Laut israelischen Angaben befinden sich immer noch 24 Geiseln sowie die Leichen von 35 Entführten in der Gewalt von Terrororganisationen.