Weihnachtspost à la Trump: Bei Truth Social meldet sich der Republikaner mit einer neuen Personalie zu Wort – und mit nicht ganz so neuen Botschaften in Richtung Kanada und Grönland.
Nach Kanal-Streit: Trump nominiert US-Botschafter für Panama
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat die Nominierung für den Botschafterposten in Panama bekannt gegeben, wenige Tage nachdem er Forderungen bezüglich des Panama-Kanals gestellt hatte. Er ernannte Kevin Marino Cabrera, einen Kommunalpolitiker aus Miami Dade County im Bundesstaat Florida, wo sich auch einer von Trumps Golfklubs befindet.
Cabrera sei ein «leidenschaftlicher Kämpfer für die Prinzipien von America First», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social, und: «Nur wenige kennen die lateinamerikanische Politik so gut wie Kevin.» Die Personalie muss vom US-Senat bestätigt werden.
Streit über Panama-Kanal
Am Wochenende hatte Trump gedroht, die Kontrolle über den Panama-Kanal zurückzufordern, sollten die USA bei den Durchfahrtgebühren nicht bevorzugt behandelt werden. Auch jetzt wiederholte er die Anschuldigung, dort «abgezockt» zu werden, und kritisierte den Einfluss Chinas in der Region. Panamas Präsident José Raúl Mulino hat Trumps Vorwürfe entschieden zurückgewiesen und erklärt, dass die Gebühren in einem transparenten Prozess festgelegt würden.
Der Panama-Kanal ist eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt, da er den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Die USA haben das Großprojekt zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut und lange Zeit kontrolliert, bevor die Verwaltung allmählich an Panama übergeben wurde. Die aktuellen Gebühren für die Passage durch den Kanal gelten als angemessen. Es gibt keine Regelungen, die den USA aufgrund ihrer historischen Rolle als Bauherr Sonderrechte einräumen würden.
Auch Kanada und Grönland wieder im Fokus
Trump wiederholte am Weihnachtstag auch auf Truth Social bekannte Positionen – wie üblich teilweise in Großbuchstaben.
Mit Blick auf Kanada erklärte er, das Land könne als «51. Bundesstaat» der USA von niedrigeren Steuern und umfassendem militärischem Schutz profitieren. Kanadas Premierminister Justin Trudeau bezeichnete er erneut spöttisch als «Gouverneur». Im November hatte der kanadische Regierungschef Trumps Anwesen Mar-a-Lago besucht, um in persönlichen Gesprächen die Wogen zu glätten, nachdem der Republikaner mit hohen Einfuhrzöllen auf kanadische Waren gedroht hatte.
Trump betonte erneut die geopolitische Bedeutung von Grönland für die USA und sagte, dass die Bewohner der Insel eine größere Präsenz der Vereinigten Staaten wünschen. Schon während seiner ersten Amtszeit hatte er vorgeschlagen, die Insel, die zu Dänemark gehört, zu kaufen und in die USA zu integrieren.
Zwei grönländische Abgeordnete aufgeschlossen für Kooperation
Sowohl die Regierung Grönlands als auch die Regierung Dänemarks haben Trumps Forderungen entschieden abgelehnt. Dennoch haben zwei grönländische Abgeordnete im dänischen Parlament kürzlich Interesse an einer verstärkten Zusammenarbeit mit den USA gezeigt.
Grönland, das riesig ist und rund 56.000 Einwohner hat, ist weitgehend autonom. Aufgrund seiner Lage in der Arktis, der Nähe zu Russland, vermuteter Bodenschätze und eines wichtigen US-Militärstützpunktes ist die Insel nicht nur für die USA strategisch wichtig. Grönland ist ungefähr sechsmal so groß wie Deutschland.