Die EU-Staaten unterstützen den Wiederaufbau und die Stabilisierung Syriens durch die Aufhebung von Maßnahmen im Energie-, Transport- und Bankensektor.
EU lockert Sanktionen gegen Syrien nach Sturz von al-Assad
Die EU-Staaten haben beschlossen, nach dem Sturz von Langzeitherrscher Baschar al-Assad in Syrien eine schrittweise Lockerung von Sanktionen vorzunehmen. Maßnahmen im Energie-, Transport- und Bankensektor werden aufgehoben, um die wirtschaftliche Erholung, den Wiederaufbau und die Stabilisierung des Landes zu unterstützen, wie es in einer Mitteilung heißt. Es wird geprüft, ob weitere Wirtschaftssanktionen ausgesetzt werden können.
Im Dezember stürzte eine Rebellenallianz unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) den Langzeitmachthaber. Derzeit regiert in Damaskus eine Übergangsregierung.
Die EU-Staaten teilten mit, dass alle Syrer die Chance haben sollten, sich am Wiederaufbau ihres Landes zu beteiligen. Es besteht auch die Hoffnung in der EU, dass Hunderttausende syrische Flüchtlinge irgendwann in ihre Heimat zurückkehren können.
Bestimmte Sanktionen bleiben bestehen
Zu den aufgehobenen Sanktionen gehören hauptsächlich Maßnahmen, die die Energieversorgung stören und den Personen- und Warenverkehr behindern. Darüber hinaus ist es Finanzinstituten in den Mitgliedstaaten unter bestimmten Bedingungen gestattet, Beziehungen zu syrischen Banken zu unterhalten, um beispielsweise Transaktionen für den Wiederaufbau zu ermöglichen.
Die EU-Staaten halten jedoch gleichzeitig die Sanktionslisten für das al-Assad-Regime, den Chemiewaffensektor und den illegalen Drogenhandel aufrecht.
Die EU verhängte ab 2011 als Antwort auf die gewaltsamen Maßnahmen der Regierung von Assad gegen die Zivilbevölkerung Sanktionen gegen Syrien. Diese betrafen auch Wirtschaftssektoren, die vom Machtzirkel um Assad profitierten.