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Nahost: Nahezu «Stillstand» bei Gesprächen zur Waffenruhe

Die bislang letzte Verhandlungsrunde zur Waffenruhe im Gaza-Krieg blieb ergebnislos. Jetzt verpasst Vermittlerstaat Katar den Hoffnungen auf einen Waffenstillstand einen weiteren Dämpfer.

Noch immer dauert der Gaza-Krieg an.
Foto: Ramez Habboub/AP/dpa

Die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sind dem Vermittlerstaat Katar zufolge nahezu zum «Stillstand» gekommen. Es gebe grundlegende Unstimmigkeiten zwischen der islamistischen Hamas und Israel, sagte der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani beim Wirtschaftsforum in der Hauptstadt Doha.

Eine Seite wolle den Krieg beenden und dann über die Geiseln sprechen, die andere Seite wolle die Geiseln befreien und den Krieg fortsetzen. «Solange es keine Einigkeit bei diesen beiden Dingen gibt, werden wir zu keinem Ergebnis kommen», so Al Thani. Sollten sich beide Parteien darüber einig werden, dass sowohl eine Feuerpause als auch eine Einigung über die Geiseln notwendig seien, könne es innerhalb weniger Tage zu einem Deal kommen.

Die Hamas hat bis zum Schluss einen umfassenden Waffenstillstand gefordert, der auch einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen beinhaltet. Israel hat bisher die vollständige Zerschlagung der Hamas als Ziel erklärt und dies abgelehnt.

Zu einer möglichen Ausweisung der Hamas-Führung aus Katar sagte der Ministerpräsident: «Wir glauben, dass es in diesem Bereich nichts zu erwarten gibt, solange der Krieg andauert und Kommunikationsbedarf besteht.» Die Präsenz der Hamas in Katar diene hauptsächlich der Kommunikation. Die dadurch geschaffenen Kanäle zwischen der Hamas, Israel und den USA hätten sich in der Vergangenheit als nützlich erwiesen. So sei unter anderem die einwöchige Feuerpause im November vergangenen Jahres zustande gekommen. Dabei wurden auch rund 100 Geiseln im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge freigelassen.

Israel und die Hamas führen keine direkten Verhandlungen. Daher treten Katar, Ägypten und die USA als Vermittler auf. Das Ziel der Gespräche ist es, die Freilassung von Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, im Austausch gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen sowie eine Waffenruhe zu erreichen. Die letzte Verhandlungsrunde in der ägyptischen Hauptstadt Kairo war erfolglos. Der Fokus der Gespräche wurde zuletzt von Katar nach Ägypten verlagert.

dpa