Neuer Namenspatron Oscar V. Peterson – Trump und Hegseth gegen Vielfalt im Militär.
Medien zufolge sollen weitere Schiffe umbenannt werden
Foto: Maxwell Orlosky/U.S. Navy/AP/dpa
Die US-Marine hat ein Schiff umbenannt, das den Namen eines 1978 ermordeten schwulen Bürgerrechtlers trug. Das Versorgungsschiff «USNS Harvey Milk» heißt nunmehr «USNS Oscar V. Peterson». Der Schritt folge aus der Anordnung von Präsident Donald Trump und Verteidigungsminister Pete Hegseth, «die Kriegerkultur des Militärs wiederherzustellen», teilte die Marine mit.
Milk (1930-1978) war während des Koreakrieges mehrere Jahre lang als Tauchoffizier in der Marine tätig, wurde jedoch aufgrund seiner sexuellen Orientierung ehrenhaft entlassen. Später engagierte er sich für die Rechte von Homosexuellen und wurde in den 1970er Jahren als erster offen schwuler Politiker in den Stadtrat von San Francisco gewählt.
Im November 1978 fielen Milk und der liberale Bürgermeister George Moscone im Rathaus einem Attentäter zum Opfer. In dem oscarprämierten Film «Milk» von Regisseur Gus Van Sant porträtiert Sean Penn 2008 den charismatischen Bürgerrechtler.
Der neue Namenspatron des Schiffs, Oscar V. Peterson, war während des Zweiten Weltkriegs in Asien im Einsatz, wie die Marine mitteilte. Trotz eigener Verletzungen stabilisierte er sein Schiff nach einem japanischen Angriff und trug so dazu bei, das Überleben von 123 Besatzungsmitgliedern zu sichern. Kurz nach dem Angriff erlag er seinen Verletzungen und wurde posthum mit einer Ehrenmedaille ausgezeichnet. Das Versorgungsschiff kann andere Schiffe der US-Marine auf hoher See mit Treibstoff, Trinkwasser oder Nachschub versorgen.
Trump und Hegseth sind dagegen, Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt im Militär zu unterstützen, da sie darin eine Schwächung der Streitkräfte sehen. Im Zuge dessen werden auch Stützpunkte und Schiffe umbenannt.
