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Nato investiert Milliarden in neue Artilleriegeschosse

Die Belieferung der Ukraine mit Artilleriemunition hat die Lagerbestände von Nato-Staaten extrem schrumpfen lassen. Nun wird mit Hilfe von Verträgen im Milliardenwert aufgestockt.

Die NATO-Beschaffungsagentur NSPA hat auch mit einem deutschen Unternehmen einen Vertrag abgeschlossen.
Foto: Daniel Naupold/dpa

Die Nato-Beschaffungsagentur hat Vereinbarungen mit Unternehmen aus Deutschland und Frankreich getroffen, um Artilleriemunition im Wert von etwa 1,1 Milliarden Euro zu liefern.

Laut NSPA sollen die 155-Millimeter-Geschosse in Waffensystemen wie dem Caesar und der Panzerhaubitze 2000 verwendet werden können. Diese werden auch von der Ukraine im Abwehrkrieg gegen Russland eingesetzt.

Den Angaben zufolge haben die Verträge die Firmen Nexter Munitions (KNDS) aus Frankreich und Junghans Microtec aus Deutschland erhalten. Junghans Microtec stellt in Dunningen in Baden-Württemberg Zünder für Artilleriemunition her. Laut Bündniskreisen ermöglicht die Vereinbarung die Beschaffung von über 220.000 Geschossen. Die ersten Lieferungen werden laut NSPA-Generaldirektorin Stacy Cummings voraussichtlich in etwa 24 Monaten erfolgen können.

«Booster für die Verteidigungsindustrie»

Laut Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist dieser Vertragsabschluss ein Schub für die Verteidigungsindustrie und gewährleistet, dass die Bündnisstaaten über die richtige Munition verfügen. Seit der Zustimmung zum Aktionsplan für Rüstungsproduktion im vergangenen Juli hat die NSPA bereits Verträge im Wert von etwa zehn Milliarden US-Dollar (9,2 Mrd. Euro) abgeschlossen.

Nach Angaben der NSPA wurde der Vertrag im jüngsten Fall auf Initiative von drei Bündnisstaaten abgeschlossen. Da insgesamt neun Alliierte die Panzerhaubitze 2000 und Caesar nutzen, geht die Beschaffungsagentur davon aus, dass die Rahmenvereinbarungen weitreichend genutzt werden.

Die NSPA hatte kürzlich angekündigt, einen Vertrag über den Erwerb von bis zu 1000 Flugabwehrraketen vom Typ Patriot abzuschließen. Der Wert des Vertrags wurde auf 5,5 Milliarden US-Dollar (5,0 Mrd. Euro) geschätzt. Dieser Auftrag gilt als eine der größten Beschaffungen der NSPA.

Die neuen Verträge haben vor allem den Zweck, die kleiner gewordenen Bestände aufgrund von Waffenlieferungen an die Ukraine wieder aufzufüllen. Darüber hinaus soll die Grundlage für eine fortgesetzte Unterstützung der Ukraine geschaffen werden.

dpa