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Nato-Staaten sagen Ukraine weitere Hilfe zu

Die Ukraine bittet angesichts schwerer russischer Luftangriffe um zusätzliche Verteidigungssysteme. Nach einer Krisensitzung bei der Nato gibt es jetzt neue Zusagen.

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Foto: ---/dpa-Infografik/dpa

Verteidigungsminister der Nato-Staaten haben der Ukraine bei einer Krisensitzung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Lieferung zusätzlicher Luftverteidigungssysteme zugesagt. Das erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg im Anschluss an die per Videokonferenz abgehaltenen Beratungen in Brüssel. «Die Nato-Verteidigungsminister haben sich darauf geeinigt, ihre militärische Unterstützung zu verstärken und weiter auszubauen, auch im Bereich der Luftverteidigung», sagte er.

Der Norweger sagte nach der Sitzung des sogenannten Nato-Ukraine-Rates, dass diejenigen, die Zusagen gemacht haben, zunächst nicht genannt wurden. Es wird erwartet, dass konkrete Ankündigungen in den nächsten Tagen von einzelnen Mitgliedstaaten gemacht werden. Stoltenberg zufolge haben Länder, die selbst keine verfügbaren Luftverteidigungssysteme haben, zugesagt, finanzielle Unterstützung für den Kauf von Systemen für die Ukraine zu leisten.

Das Ziel: Die Frontlinie halten

Selenskyj hatte in den vergangenen Tagen dringend um zusätzliche militärische Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland gebeten. Nach Angaben von Selenskyj geht es für sein Land derzeit darum, ob es die Frontlinie halten und die noch existierende Energieinfrastruktur schützen kann. In den vergangenen Wochen hat Russland den militärischen Druck auf die Ukraine erhöht und fast alle Wärmekraftwerke unter anderem mit Luftangriffen zerstört.

Selenskyj gab Anfang April an, dass es 25 Patriot-Flugabwehrraketensysteme mit jeweils sechs bis acht Startgeräten oder eine ähnliche Ausrüstung bräuchte, um den ukrainischen Luftraum vollständig zu schützen. Allerdings würden vorerst sieben weitere Systeme ausreichen, um die wichtigsten Orte zu sichern.

Die Bundesregierung hatte bereits am Wochenende angekündigt, der Ukraine ein weiteres Patriot-System zu liefern. Weiteres Potenzial sehen Militärs beispielsweise in Spanien. Neben Patriots könnten der Ukraine nach eigenen Angaben auch Systeme wie Iris-T, Samp/T und Nasams helfen.

Stoltenberg, der Generalsekretär der NATO, hatte kürzlich erklärt, dass es seiner Meinung nach in der aktuellen Situation wichtiger sei, der Ukraine zu helfen, anstatt Bündnisziele für die Bereitstellung von Waffen und Munition zu erfüllen.

dpa