Neu ausgehandelte Abschiebungen: 200 Türken sollen über Linienflüge dezentral zurückgeführt werden.
Deutschland startet Abschiebungen in die Türkei
Deutschland hat neu ausgehandelte Abschiebungen in die Türkei begonnen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» hatte zuerst berichtet.
Es ist geplant, vorerst insgesamt 200 Türken in die Türkei zu bringen. Die Rückführung soll über Linienflüge dezentral abgewickelt werden. Die Bundesländer sind etwa bei der Beschaffung erforderlicher Papiere beteiligt.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte die konsequente Abschiebung irregulärer Migranten in die Türkei in einem Interview an. «Wir haben jetzt erreicht, dass Rückführungen in die Türkei schneller und effektiver erfolgen können und die Türkei Staatsbürger, die nicht in Deutschland bleiben dürfen, schneller zurücknimmt», sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Sie sprach von einem «großen Fortschritt» und einem «weiteren Baustein zur Begrenzung der irregulären Migration».
Im Gegensatz zu bisherigen Migrationsabkommen mit Ländern wie Usbekistan oder Kenia könnten die Rückführungen in die Türkei große Abschiebungen beinhalten.
Gemäß einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD im März wurden im Jahr 2023 fast 1300 türkische Staatsbürger aus Deutschland abgeschoben. Laut Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge waren Ende April 2024 etwa 14.500 Türken in Deutschland zur Ausreise verpflichtet.