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Neue Runde im Ringen um Gaza-Waffenruhe und Geiselabkommen

Seit Monaten dauern die Gespräche an, die den Krieg beenden und die Geiseln befreien sollen. Ein neuer Anlauf weckt «vorsichtigen Optimismus». Worauf er sich gründet, ist nicht so klar.

Verhandler nehmen einen neuen Anlauf, um Blutvergießen und Zerstörung in Gaza zu beenden. (Archivbild)
Foto: Doaa El-Baz/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Eine neue Verhandlungsrunde hat in der Hauptstadt Doha begonnen, um eine Waffenruhe im Gazastreifen zu erreichen und die Geiseln aus der Gewalt der Hamas freizulassen. Israelishe Regierungsvertreter bestätigten dies gegenüber Medien ihres Landes, ebenso wie die Hamas in einer Presseerklärung.

Katar, Ägypten und die USA vermitteln zwischen Israel und der Hamas, die direkte Verhandlungen ablehnen. Die Hamas betonte, dass die Gespräche darauf abzielen, die Kampfhandlungen in Gaza endgültig zu beenden. Dies war jedoch bisher einer der Stolpersteine bei den diplomatischen Bemühungen, die sich seit Monaten ergebnislos hinziehen: Israel akzeptiert nur eine mehrstufige Vereinbarung mit befristeten Feuerpausen.

Ein israelischer Regierungsbeamter äußerte sich gegenüber dem israelischen Portal «walla.co.il» dennoch «vorsichtig optimistisch». Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wolle ein Abkommen, fügte er hinzu. Zugleich bestünden weiterhin ernsthafte Divergenzen zwischen den Seiten, die aber letzten Endes überbrückbar seien. Der Beamte sprach von einem Zeithorizont von «Wochen» für einen eventuell positiven Abschluss der Verhandlungen. 

Netanjahu legte Mandat für Verhandler fest

In Doha sind Vertreter der Geheimdienste Mossad (Ausland) und Schin Bet (Inland) sowie der Armee aus Israel anwesend. Vor ihrer Abreise führte Netanjahu eine Videokonferenz mit ihnen durch, wie israelische Medien berichteten. Das Mandat, das er ihnen gegeben hat, war nicht so großzügig, wie die Verhandler gehofft hatten, aber es war ausreichend, um Fortschritte zu erzielen, wie der TV-Sender Channel 12 unter Berufung auf informierte Personen berichtete.

Die Gespräche sind in der Vergangenheit nicht nur an der Unnachgiebigkeit der Hamas, sondern auch an Netanjahus Beharren auf Maximalforderungen gescheitert, darunter der dauerhafte Verbleib israelischer Truppen an strategischen Stellen im Inneren des Gazastreifens.

Nach israelischer Zählung befinden sich noch 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas und ihrer Verbündeten in Gaza. Es wird vermutet, dass viele von ihnen nicht mehr am Leben sind. Der Gaza-Krieg wurde durch das beispiellose Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 mit 1.200 Toten ausgelöst. Laut palästinensischen Angaben vom Freitag wurden seit Beginn des Krieges im Gazastreifen 45.658 Menschen getötet. Es wird nicht unterschieden zwischen Zivilisten und Kämpfern.

dpa