Seit dem massiven Eindringen russischer Drohnen in den Luftraum Polens ist die Nato in verstärkter Alarmbereitschaft. Mehrere Alliierte sagen jetzt Hilfe für einen neuen Abwehreinsatz zu.
Neue Unterstützungszusagen für Nato-Einsatz «Eastern Sentry»
Für den neuen Nato-Einsatz zur Sicherung des Luftraums an der Ostflanke gibt es weitere Zusagen zur Unterstützung. Das oberste Hauptquartier der alliierten Streitkräfte in Europa (Shape) in Mons, Belgien, gab bekannt, dass Spanien und Großbritannien in Kürze Beiträge ankündigen werden. Auch Italien und Schweden haben Unterstützung signalisiert. Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa plant Italien, zwei Kampfjets vom Typ Eurofighter bereitzustellen.
Der Einsatz mit dem Namen «Eastern Sentry» (deutsch etwa: Wächter des Ostens) war am Freitag in Reaktion auf mutmaßlich vorsätzliche Luftraumverletzungen durch russische Drohnen in Polen gestartet worden. Über ihn sollen vor allem zusätzliche Überwachungs- und Flugabwehrkapazitäten mobilisiert werden.
Deutschland stellt für «Eastern Sentry» etwa vier Kampfjets vom Typ Eurofighter, um sich an bewaffneten Schutzflügen über Polen zu beteiligen. Mit dabei sind bislang zudem Frankreich mit drei Rafale-Kampfjets, Tschechien mit drei Hubschraubern sowie Dänemark mit zwei F-16 und einer Flugabwehr-Fregatte.
Erster Alarmstart am Samstag
Den ersten Einsatz im Zuge von «Eastern Sentry» hatte es am Samstag gegeben, als nach Angaben der Nato wegen sich nähernder russischer Drohnen eine nach Polen verlegte französische Rafale alarmiert wurde. Am Ende seien allerdings keine Flugobjekte in den polnischen Luftraum eingedrungen, hieß es.
Es kam am Mittwoch zu einer massiven Verletzung des Nato-Luftraums, gleichzeitig mit einem russischen Angriff auf die Ukraine. Laut offiziellen Angaben drangen unter anderem mehr als zehn russische Drohnen vom Typ Shahed in den Luftraum Polens ein. Einige von ihnen wurden abgeschossen.
Gemäß westlicher Politiker gibt es Anzeichen dafür, dass die Luftraumverletzung absichtlich war. Es ist jedoch noch unklar, ob die Drohnen darauf programmiert waren, Ziele auf Nato-Territorium zu zerstören oder ob sie möglicherweise nur als Provokation oder Test der Nato-Flugabwehr gedacht waren.