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Neuer Gewaltausbruch zwischen Thailand und Kambodscha

Die Grenzregion von Kambodscha und Thailand kommt nicht zur Ruhe. Die Länder beschuldigen sich gegenseitig, die vereinbarte Waffenruhe zu verletzen. War der Friedensschluss im Oktober vergeblich?

Vor der neuerlichen Gewalteskalation fliehen die Anwohner im Grenzgebiet von Thailand und Kambodscha.
Foto: Uncredited/AGENCE KAMPUCHEA PRESS/AP/dpa

Keine zwei Monate nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens eskaliert erneut die Spannung in der Grenzregion zwischen Thailand und Kambodscha. Am Montagmorgen flog das thailändische Militär Luftangriffe im Grenzgebiet unter anderem in der Nähe des Hindu-Tempels Prasat Preah Vihear, der von beiden südostasiatischen Ländern beansprucht wird.

Laut Thailands Armeesprecher Winthai Suvaree sei der Luftangriff als Vergeltung für Angriffe kambodschanischer Truppen im Grenzgebiet Chong An Ma am frühen Morgen erfolgt, bei denen ein thailändischer Soldat getötet wurde. Kambodscha habe zuerst militärische und zivile Ziele in Thailand mit Granaten und Raketen angegriffen, wodurch mehrere weitere Soldaten verletzt wurden.

Jahrzehntealter Konflikt um Grenzziehung

Kambodschas Verteidigungsministerium bezeichnete die Darstellung Thailands als «falsche Information» und beschuldigte die Streitkräfte des Nachbarlandes, zuerst das Feuer im kambodschanischem Teil des umstrittenen Grenzgebiets eröffnet zu haben. Dabei hätten sie neben F16-Kampfjets auch Gas eingesetzt, erklärte Ministeriumssprecher Maly Socheata. Um was es sich für ein Gas gehandelt haben soll, wurde nicht näher beschrieben. Kambodscha habe seinerseits «die größte Zurückhaltung gewahrt» und das Feuer nicht erwidert, sagte der Sprecher. 

Laut Medienberichten flohen Bewohner auf beiden Seiten der Grenze aus ihren Wohngebieten.

Ende Oktober unterzeichneten die Nachbarländer nach schweren Kämpfen ihrer Streitkräfte im Grenzgebiet im Juli auf dem Gipfel der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean ein Friedensabkommen. Vermittelt hatte dies US-Präsident Donald Trump. Doch bereits im November wurde die vereinbarte Waffenruhe nach einem neuen Vorfall an der Grenze vorerst ausgesetzt. Der Konflikt um den Verlauf der 800 Kilometer langen Grenze beider Länder schwelt bereits seit Jahrzehnten.

dpa