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Noch ein Drittel der Hochschulfächer mit Zugangsbeschränkung

Mehr Auswahl, weniger Hürden: Nur noch 32,5 Prozent der Studiengänge in Deutschland haben Zugangsbeschränkungen. Die Bewerber müssen aber genau auf Ort und Fach schauen.

Die Zahl der Studiengänge ohne Zugangsbeschränkungen steigt in Deutschland weiter an. (Archivbild)
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Der Prozentsatz der Studiengänge mit Zugangsbeschränkungen in Deutschland nimmt weiter ab. Wer sich für das Wintersemester 2025/2026 an einer Universität oder Hochschule einschreiben möchte, muss bei etwa einem Drittel der Studiengänge (32,5 Prozent) mit einem Numerus Clausus (NC) oder einem Eignungstest rechnen. Dies ergab eine Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Im Vergleichszeitraum 2024/2025 war die Quote um 2,7 Prozentpunkte höher. Vor zehn Jahren betrug die Quote 42 Prozent.

«Die meisten Studierenden in Deutschland können mittlerweile das Fach ihrer Wahl auch an ihrer Wunschhochschule studieren», erklärt CHE-Experte Cort-Denis Hachmeister laut Mitteilung. Selbst bei bundesweit zugangsbeschränkten Studienfächern wie Medizin oder Pharmazie verbessere sich das Verhältnis von Bewerberinnen und Bewerbern zu Studienplätzen zugunsten der Studierenden.

Laut CHE ist dies auf den Rückgang der Erstsemesterzahlen und das Wachstum der Studienangebote zurückzuführen. Jedes Jahr beginnen etwa 800.000 Studierende ein grundständiges oder weiterführendes Studium. Sie haben die Wahl zwischen mehr als 22.000 Angeboten.

Spitzenreiter Berlin und Baden-Württemberg

Es gibt jedoch große Unterschiede je nach Region und Stadt: In Berlin und Baden-Württemberg sind im kommenden Wintersemester mit 54,4 und 50,2 Prozent mehr als die Hälfte der Angebote zugangsbeschränkt. Hamburg, bisheriger Spitzenreiter mit 49,2 Prozent, hat den Anteil an zugangsfreien Angeboten deutlich erhöht. Die geringsten Beschränkungen gibt es durchschnittlich in Thüringen (18,0), Rheinland-Pfalz (17,7) und Brandenburg (17,4).

Unterschiedliche Quote je nach Fach

Nicht nur der Studienort ist wichtig, sondern auch das Fach und die Art der Hochschule. In den Ingenieurswissenschaften sind über drei Viertel der Angebote für Erstsemester unabhängig von ihrer Abiturnote zugänglich. Im Gegensatz dazu haben fast 40 Prozent der Studiengänge in Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften Zugangsbeschränkungen. Bachelorstudiengänge haben mit 30,6 Prozent eine niedrigere Zugangsbeschränkungsquote als Masterstudiengänge (33,8 Prozent).

Die Analyse basiert auf Informationen von Hochschulen. Wenn Studiengänge zulassungsfrei sind, gibt es weder eine festgelegte Höchstzahl von Studienanfängern noch wird die Zulassung über die Abiturnote (Numerus Clausus) gesteuert, noch wird ein Eignungstest durchgeführt. Personen, die die Zugangsvoraussetzungen wie Abitur oder Bachelorabschluss erfüllen, können sich direkt einschreiben.

Das CHE ist eine gemeinsame Tochtergesellschaft der Bertelsmann Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK).

dpa