Kremlchef Putin hat versprochen, ein Moratorium gegen zivile Ziele zu erwägen. Während er grübelt, hat das russische Militär erneut Städte in der Ukraine beschossen – mit fatalen Folgen in Kiew.
Opferzahl in Kiew steigt nach russischen Angriffen
Die Anzahl der Todesopfer in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist nach einem kombinierten russischen Raketen- und Drohnenangriff auf mindestens neun gestiegen. Mehr als 70 Personen wurden verletzt, wie der Katastrophenschutz mitteilte. Unter den Verletzten befinden sich laut Bürgermeister Vitali Klitschko auch sechs Kinder.
Weitere Opfer werden unter den Trümmern vermutet, denn auch in den Morgenstunden sind die Bergungs- und Rettungsarbeiten bislang nicht beendet. «Aus den Trümmern der Ruinen ist das Klingeln von Telefonen zu hören – die Suche geht weiter, bis wir sicher sind, dass wir alle haben», sagte Innenminister Ihor Klymenko der Nachrichtenagentur Unian zufolge. So suchen die Rettungstrupps noch zwei Kinder, die bislang nicht am Unglücksort gefunden wurden.
Das russische Militär führte in der Nacht einen massiven Luftangriff auf das Nachbarland durch. Drohnen, ballistische Raketen und seegestützte moderne Lenkwaffen vom Typ Kalibr kamen dabei zum Einsatz, wie die Behörden mitteilten.
In Kiew wurden mehrere Orte von Einschlägen getroffen, am stärksten betroffen war der Stadtbezirk Swjatoschyn im Nordwesten der Hauptstadt. Zahlreiche Hochhäuser wurden beschädigt, ebenso wie Garagen und eine große Anzahl von Autos in Brand gerieten.
In insgesamt neun Regionen gab es Opfer und Schäden. Neben Kiew waren auch die Regionen Charkiw, Dnipropetrowsk, Saporischschja und Schytomyr betroffen. In Schytomyr wurde ein Feuerwehrmann verletzt, als die Russen eine zweite Angriffswelle starteten.