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Orban als Friedensstifter im Ukraine-Krieg

Orban betont Bedeutung direkter Verhandlungen in Kiew und lehnt möglichen Moskau-Besuch ab.

Orban sagt, er wolle sich nicht zurücklehnen und sich für Frieden im Ukraine-Krieg einsetzen. (Archivbild)
Foto: Grigory Sysoyev/AP/dpa

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban inszeniert sich zunehmend als Friedensstifter im Ukraine-Krieg. «Man kann Frieden nicht von einem bequemen Sessel in Brüssel aus schaffen», schrieb Orban auf der Online-Plattform X. «Auch wenn die rotierende EU-Ratspräsidentschaft kein Mandat hat, im Namen der EU zu verhandeln, können wir uns nicht zurücklehnen und darauf warten, dass der Krieg auf wundersame Weise endet. Wir werden ein wichtiges Instrument sein, um die ersten Schritte in Richtung #Frieden zu machen.»

https://x.com/PM_ViktorOrban/status/1809116147926614478

Orban postete die Worte zu einem Interview-Ausschnitt, in dem er sich zu seinem erstmaligen Besuch in Kiew seit Kriegsbeginn am Dienstag äußert und zu seinem erklärten Anliegen, sich für Frieden einzusetzen. Auf einen möglichen Moskau-Besuch, über den spekuliert wird, geht Orban nicht ein, er sagt lediglich: «Ich reise an die Orte, wo es eine Kriegsbedrohung gibt oder an denen es einen Krieg gibt, der negative Folgen für Europa und Ungarn hat.»

Orban wird als Russland-Freund angesehen und hat oft Gespräche über Ukraine-Hilfen oder Sanktionen gegen Moskau verzögert oder zu verhindern versucht. Während seines Besuchs in Kiew forderte er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf, eine Feuerpause zu erwägen. Derzeit gibt es keine Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau.

Ungarn hat seit Montag die EU-Ratspräsidentschaft inne. Es wurde in mehreren Medien berichtet, dass Orban möglicherweise nach Moskau reist.

Orban war der letzte hochrangige Vertreter eines EU-Landes, der auch nach Kriegsbeginn noch in Moskau war. Im September 2022 nahm er an der Beerdigung des ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow teil. Die russische Führung hatte Ex-Präsident Dmitri Medwedew für die Veranstaltung abgestellt.

dpa