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Ostdeutsche Schülerräte warnen: Rechtsextremismus an Schulen

Ein Hakenkreuz an der Wand oder der Hitlergruß: Rechtsextremismus macht vor Schulen keinen Halt. Nun schlagen Schülervertretungen mehrerer Bundesländer Alarm.

Aufkleber, unter anderem mit politischen Botschaften gegen Rechtsextremismus, beschmücken Schließfächer an einer Oberschule.
Foto: Lisa Ducret/dpa

Die Schülervertretungen der sechs ostdeutschen Bundesländer haben den wachsenden Rechtsextremismus an Schulen kritisiert und eine klare Gegenmaßnahme gefordert.

«Völkische Narrative, antisemitische Verschwörungstheorien und extremistisches Gedankengut treten auch im Raum Schule immer häufiger zutage und treffen dabei auf eine Schulgemeinschaft, die personell, materiell und vom Wissen her schlecht vorbereitet ist», heißt es in einer veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Landesschülerräte in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

“Hakenkreuze und andere verfassungsfeindliche Symbole oder offen gezeigte Hitlergrüße sind an einigen Orten im schulischen Umfeld keine Randerscheinungen mehr. Die Hemmschwelle sinkt an vielen Stellen und die Bereitschaft, verfassungsfeindliche Aussagen als legitime Meinungsäußerung einzustufen, wächst.”

Moderner Rechtsextremismus in meist verschleierten Formen

Hinzu komme moderner Rechtsextremismus in meist verschleierten Formen. «Besonders im digitalen Raum beeinflussen Algorithmen, teils durch KI (künstliche Intelligenz) generierte Fake News und breit gefächerte Propaganda immer stärker die Meinungsbildung der Gesellschaft», so die Schülervertretungen. Besonders junge Menschen seien dafür anfällig, sich über das Netz zu radikalisieren.

Die Schülerinnen und Schüler schlagen vor, den Geschichts-, Politik- oder Sozialkundeunterricht zu stärken, um mehr über die historischen Hintergründe und aktuellen Bedrohungen für die Demokratie durch Rechtsextremismus zu erfahren. Es ist auch wichtig, den Umgang mit digitalen Medien in Schulen zu lehren. Im Unterricht sollten demokratischer Streit, politische Urteilsbildung und Meinungsbildung sowie ein respektvolles Miteinander fächerübergreifend vermittelt werden. Lehrkräfte sollten außerdem regelmäßig fortgebildet werden.

dpa