Palästinenser: Wieder Tote bei Angriffen Israels in Gaza
Das israelische Militär geht im Gazastreifen nach eigenen Angaben gegen die Hamas vor. Dabei soll es wieder viele Opfer gegeben haben, darunter etliche Mitglieder einer Familie aus der Stadt Gaza.
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen starben nach Angaben aus medizinischen Kreisen mindestens 50 Menschen.
Foto: Abed Rahim Khatib/dpa
Bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen gab es laut palästinensischen Angaben erneut viele Tote. Medizinischen Quellen zufolge wurden seit dem Morgen 50 Menschen getötet, davon 37 im Norden des Küstenstreifens. Die genauen Informationen aus dem Kriegsgebiet konnten vorerst nicht unabhängig bestätigt werden.
Berichte: 14 Tote in einer Familie
Bei einem israelischen Luftangriff im Norden der Stadt Gaza wurden nach Angaben von medizinischem Personal 14 Personen getötet. Laut palästinensischen Medien handelt es sich um Mitglieder einer Familie, deren Haus getroffen wurde. Viele Menschen sind noch unter den Trümmern begraben.
Die Informationen können momentan nicht unabhängig verifiziert werden. Auf Anfrage bestätigte das israelische Militär, dass sie dem Bericht nachgehen.
Aufruf zu sofortiger Flucht aus Stadt Gaza
Ein Sprecher der Armee hat eine Liste veröffentlicht, die die Gebiete auflistet, in die die Bewohner der Stadt Gaza fliehen sollen, deren militärische Einnahme von Israels Regierung beabsichtigt ist. Dazu gehören unter anderem Nuseirat und Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens sowie mehrere Viertel der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets.
«Die Armee wird im Gebiet der Stadt Gaza mit großer Gewalt vorgehen, wie sie es im gesamten Gazastreifen getan hat. Begeben Sie sich zu Ihrer Sicherheit bitte umgehend in die aufgeführten Bereiche», schrieb Militärsprecher Avichai Adraee in arabischer Sprache auf X.
Nach Angaben aus dem Gebiet möchten viele Bewohner trotz der Todesgefahr in der Stadt bleiben, da Israel auch in den zugewiesenen Sicherheitszonen in der Vergangenheit wiederholt angegriffen hat. Hilfsorganisationen warnen vor einer weiteren Verschärfung der ohnehin katastrophalen Lage der Zivilbevölkerung.
Massaker in Israel löste Krieg aus
Der Gaza-Krieg begann mit dem Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen in Israel getötet und mehr als 250 in den Gazastreifen verschleppt wurden, darunter auch Kinder. Israel kämpft seitdem gegen die Hamas, die wiederum die Zerstörung Israels anstrebt. Noch immer befinden sich 48 Geiseln in Gaza, von denen laut israelischen Informationen 20 noch am Leben sind.
Laut palästinensischen Berichten wurden seit Kriegsbeginn im Gazastreifen mehr als 64.600 Palästinenser getötet, ohne zwischen Kämpfern und Zivilisten zu unterscheiden. Israel hat große Teile des dicht besiedelten Küstenstreifens zerstört.
Die Kritik am militärischen Vorgehen Israels nimmt international zu. Die Armee wird von Kritikern beschuldigt, Kriegsverbrechen zu begehen, manche sprechen sogar von Völkermord, wie es die Regierung Spaniens getan hat. Israel beansprucht das Recht auf Selbstverteidigung für sich.
