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Panzer im Schlamm – weiter Suche nach US-Soldaten in Litauen

Nach einer Übung in Litauen werden vier US-Soldaten vermisst. Nun konnte ihr Panzer metertief im Schlamm ausfindig gemacht werden, während der Nato-Generalsekretär für Verwirrung sorgt.

Laut Litauens Armeechef Vaiksnoras ist die Such- und Bergungsaktion technisch sehr komplex und findet in einem Sumpfgebiet statt, das noch trockengelegt wird.
Foto: Mindaugas Kulbis/AP/dpa

 In Litauen geht die Suche nach vier vermissten US-Soldaten weiter. «Alle Szenarien werden noch geprüft», sagte Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene auf dem Truppenübungsplatz Pabrade und dementierte Berichte über den Tod der Soldaten. «Derzeit liegen keine bestätigten Informationen vor und es wurden auch keine Leichen gefunden. Daher wäre es schlichtweg falsch, zu behaupten, die Soldaten seien tot.»

Die vier US-Soldaten, die nach einer Übung als vermisst galten, wurden nach einer gemeinsamen Suchaktion des litauischen Militärs, der Polizei und des US-Militärs in einem Gewässer auf dem Übungsgelände gefunden. Pabrade liegt an der Nato-Ostflanke zu Belarus.

Sakaliene: Panzer steckt etwa fünf Meter tief im Schlamm

Nach Angaben von Sakaliene steckt das tonnenschwere Militärfahrzeug etwa fünf Meter tief im Schlamm. «Wir können nicht bestätigen, ob sich Soldaten im Fahrzeug befinden», sagte die Ministerin, die sich ebenso wie Regierungschef Gintautas Paluckas auf den Weg in das gut 50 Kilometer nordöstlich von der Hauptstadt Vilnius gelegene Übungsgelände gemacht hat. «Bis wir das Fahrzeug sehen, gelten alle Szenarien als möglich.»

Es wird berichtet, dass die Soldaten bei einem Unfall ums Leben gekommen sind. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth schrieb auf der Plattform X, dass die vier Soldaten vermisst werden. Man wird nicht ruhen, bis man sie gefunden hat.

Litauens Armeechef Raimundas Vaiksnoras sagte, dass die Such- und Bergungsaktion technisch sehr komplex sei und in einem Sumpfgebiet stattfinde, das noch trockengelegt werde. Das Fahrzeug sei so tief eingesunken, dass es nicht einmal mit Metallstangen erreicht werden könne. Außerdem verlaufe neben dem Gewässer eine Gasleitung, sagte er.

Rutte sorgt für Verwirrung

Nato-Generalsekretär Mark Rutte sorgte vorübergehend mit Aussagen am Rande eines Besuchs in Polen für Verwirrung, wonach die vier US-Soldaten ums Leben gekommen seien. Eine Nato-Sprecherin korrigierte dies später und erklärte auf der Plattform X, dass Rutte sich mit seinen Äußerungen auf neue Nachrichtenberichte und nicht auf das weiterhin nicht bestätigte Schicksal der Vermissten bezogen habe.

Gemäß der europäischen Kommandozentrale der US-Armee in Wiesbaden gehören die Soldaten einer Infanteriebrigade an und führten zum Zeitpunkt ihres Verschwindens ein geplantes taktisches Training durch. Die USA verlegen seit 2014 im Rotationsverfahren Einheiten für Manöver in den Baltenstaat Litauen und an die Nato-Ostgrenze. Nach litauischen Angaben ist derzeit ein US-Bataillon in Pabrade stationiert.

dpa