Leo zeigt Nähe zu Christen, betont Frieden im Nahen Osten. Besucht Mausoleum, trifft Präsident Erdogan und besucht Istanbul.
Papst Leo XIV. beginnt Auslandsreise in der Türkei

Zum Beginn seiner ersten Auslandsreise ist Papst Leo XIV. in der Türkei angekommen. Die Privatmaschine des Pontifex landete am Vormittag in Ankara. Leo wird bis Sonntag in der Türkei bleiben, bevor es weiter in den Libanon geht. In den beiden von Muslimen geprägten Ländern möchte das Oberhaupt der Katholiken seine Solidarität mit den Christen in der Region zum Ausdruck bringen und das Thema Frieden im Nahen Osten betonen.
Leos erste Reise ins Ausland ist gewissermaßen ein Vermächtnis seines im April verstorbenen Vorgängers Franziskus. Dieser hatte zu Lebzeiten den Wunsch geäußert, die Länder zu bereisen. Leo – seit Mai im Amt – holt dies nun nach.
In Ankara ist der erste Programmpunkt für den Pontifex ein Besuch des Mausoleums von Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk. Danach steht ein Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an. Nach einer Ansprache wird es am Nachmittag für Leo weiter in die Millionenmetropole Istanbul gehen.
Strammes Programm
Mit rund 180.000 Gläubigen ist die christliche Gemeinschaft in der Türkei eine kleine Minderheit bei einer Bevölkerung von etwa 85 Millionen. Obwohl die Religionsfreiheit in der Verfassung der Türkei garantiert ist, ist sie in der Praxis eingeschränkt.
Das Land ist jedoch eine der bedeutendsten Regionen des frühen Christentums. In der westtürkischen Kleinstadt Iznik plant Leo, an das erste ökumenische Konzil von Nicäa vor 1.700 Jahren zu erinnern. Im Jahr 325 einigten sich dort Vertreter fast aller christlichen Konfessionen unter anderem auf das Glaubensbekenntnis, das viele Christen noch heute im Gottesdienst sprechen.
Leo wird in Istanbul die Sultan-Ahmet-Moschee (Blaue Moschee) besuchen. Außerdem wird eine gemeinsame Erklärung mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., unterzeichnet. Es ist auch eine große Messe geplant.







