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Papst schließt Weihe von Diakoninnen aus

Die Rolle von Frauen gehört seit langem zu den großen Streitfragen der katholischen Kirche. Eigentlich sollte das auch Thema bei der Weltsynode sein. Aber jetzt spricht der Papst Klartext.

Papst Frannziskus lehnt eine Weihe von Diakoninnen ab.
Foto: Andrew Medichini/AP/dpa

Papst Franziskus hat klar abgelehnt, Frauen in der römisch-katholischen Kirche zu Diakoninnen oder Priesterinnen zu weihen. Diese Information wurde in einer Mitteilung bekannt gegeben, die das 87-jährige Kirchenoberhaupt am Rande der laufenden Weltsynode in Rom veröffentlichte.

Darin heißt es: «Der Papst hat zum Ausdruck gebracht, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Frage des weiblichen Diakonats noch nicht ausgereift ist. Er hat darum gebeten, dass wir uns nicht mit dieser Möglichkeit befassen.» 

In der römisch-katholischen Kirche wird seit langem diskutiert, ob Frauen wie in anderen großen Kirchen als Diakoninnen arbeiten dürfen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, zählt zu den Befürwortern und hatte sich kürzlich auch bei der Synode dafür eingesetzt. Viele betrachten das Frauen-Diakonat als einen Schritt, um Frauen später die Möglichkeit zu geben, auch Priesterinnen zu werden. Der gebürtige Argentinier Franziskus ist seit 2013 das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken.

Strittige Themen vorab schon ausgelagert

Ursprünglich sollte das Thema des Frauendiakonats auch bei der seit drei Wochen laufenden Weltsynode behandelt werden, einem Treffen von mehr als 360 Bischöfen, anderen Geistlichen und auch Gläubigen ohne Ämter. Darunter sind auch mehr als 50 Frauen mit Stimmrecht.

Franziskus entschied jedoch im Voraus, diese Frage wie andere kontroverse Themen in Arbeitsgruppen auszulagern. Dies führte zu einigem Unmut – insbesondere nachdem der Vatikan vergangene Woche keine Informationen über die Frauen-Arbeitsgruppe preisgab.

Die ungewöhnlich deutliche Klarstellung des Papstes wurde nun von einem seiner engsten Vertrauten bekannt gemacht, dem argentinischen Kardinal Victor Fernandez. Der 62-Jährige leitet die mächtige Vatikanbehörde für Glaubenslehre. Zugleich wurde bekannt, dass der Papst an diesem Donnerstag eine neue Enzyklika mit dem Titel «Dilexit nos» («Er hat uns geliebt») veröffentlichen will. 

Die Weltsynode geht bis zum Wochenende weiter. Ein großer Gottesdienst im Petersdom bildet den Abschluss. Das letzte Wort über die Übernahme der Empfehlungen der Synode hat ausschließlich der Papst.

dpa