Immer wieder geraten die UN-Soldaten im Grenzgebiet unter Beschuss. Die USA fordern, die Sicherheit der Friedenstruppe zu gewährleisten. Im Unifil-Hauptquartier sind auch Deutsche stationiert.
Pentagon ruft Israel zum Schutz der Blauhelme im Libanon auf
Nachdem Blauhelmsoldaten im Süden des Libanons erneut beschossen wurden, forderte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die israelische Militärführung auf, die UN-Beobachtermission Unifil besser zu schützen. Das Pentagon teilte mit, dass Austin in einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant betonte, wie wichtig es sei, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der UN-Truppen und der libanesischen Streitkräfte zu gewährleisten. Austin wies auch darauf hin, dass es notwendig sei, einen diplomatischen Weg einzuschlagen, um den Schutz der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten der israelisch-libanesischen Grenze zu verbessern.
Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil wurden in den letzten Tagen mehrmals beschossen. Sie haben teilweise israelische Truppen als Verursacher genannt, teilweise von einer unklaren Situation in den Kämpfen zwischen israelischen Soldaten und der schiitischen Miliz Hisbollah gesprochen. Im Unifil-Hauptquartier im Libanon sind auch etwa 40 deutsche Soldaten stationiert.
Zusätzlich forderte Austin Israel erneut auf, Maßnahmen zu ergreifen, um das Leiden der Menschen im Gazastreifen zu lindern. Er habe die israelische Regierung ermutigt, weitere Schritte zur Verbesserung der schrecklichen humanitären Situation zu unternehmen, sagte das Pentagon. Bereits am Dienstag hatte die US-Regierung Israel aufgefordert, die humanitäre Lage im Gazastreifen innerhalb von 30 Tagen deutlich zu verbessern. Andernfalls bestehe die Gefahr eines Verstoßes gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung, was möglicherweise auch die amerikanische Militärhilfe für Israel gefährden könnte.
Israelische Panzer schießen laut Vereinten Nationen auf Beobachterturm
Ein israelischer Panzer schoss nach Angaben der Vereinten Nationen auf einen Beobachterturm der UN-Friedensmission Unifil im Südlibanon. «Heute Morgen beobachteten Friedenstruppen an einer Position in der Nähe von Kfar Kila, wie ein Merkava-Panzer der israelischen Streitkräfte auf ihren Wachturm feuerte», teilte Unifil mit. Zwei Kameras seien zerstört und der Turm beschädigt worden. «Wieder einmal sehen wir direktes und offenbar absichtliches Feuer auf eine Unifil-Stellung», hieß es in der Erklärung. Die UN-Beobachter forderten das israelische Militär «und weitere Akteure» auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen und die Sicherheit von UN-Personal und -Eigentum zu gewährleisten. Die Unverletzlichkeit der Vereinten Nationen und deren Eigentum müsse respektiert werden.
US-Militär fliegt Angriffe auf Huthi-Waffenlager im Jemen
Laut Pentagon griffen die US-Streitkräfte unterirdische Waffenlager der Huthi-Miliz im Jemen an. In den fünf Depots wurden verschiedene Waffenkomponenten gelagert, die für Angriffe auf zivile und militärische Schiffe in der Region verwendet wurden. B-2-Tarnkappenbomber wurden bei den Luftangriffen eingesetzt. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor etwa einem Jahr feuern die Huthi regelmäßig Raketen oder Drohnen auf Ziele in Israel und Schiffe im Roten Meer ab. Die Miliz im Jemen wird wie die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon von Israels Erzfeind Iran unterstützt.
UN: «Verheerender Angriff» Israels tötet weitere Zivilisten
Die israelischen Angriffe im Libanon haben den Vereinten Nationen zufolge immer «schwerwiegendere Auswirkungen auf zivile Infrastrukturen und die Zivilbevölkerung». Gesundheitseinrichtungen, Moscheen, historische Märkte, Wohnkomplexe und nun auch Regierungsgebäude würden in Schutt und Asche gelegt, hieß es in einer Erklärung des UN-Nothilfebüros Ocha. Ein «verheerender Angriff» in Nabatija im Südlibanon habe «das Leben weiterer Zivilisten gefordert». Der Angriff sei verübt worden, als dort gerade eine Krisensitzung der Gemeinde abgehalten wurde. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei dem Angriff auf ein Gebäude der Stadtverwaltung 16 Menschen getötet und 52 weitere verletzt worden.