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Perus Ex-Präsident Alberto Fujimori gestorben

Nach einem langen Kampf gegen den Krebs ist unser Vater, Alberto Fujimori, soeben zur Begegnung mit dem Herrn entrückt.

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Alberto Fujimori wurde 86 Jahre alt. (Archiv)
Foto: Raul Garcia/epa/dpa

Der ehemalige peruanische Präsident Alberto Fujimori ist im Alter von 86 Jahren gestorben. «Nach einem langen Kampf gegen den Krebs ist unser Vater, Alberto Fujimori, soeben zur Begegnung mit dem Herrn entrückt», hieß es in einer Nachricht im Namen seiner vier Kinder auf dem Konto seiner Tochter Keiko Fujimori auf der Plattform X.

Fujimori war wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen durch Todesschwadronen während seiner Amtszeit (1990 bis 2000) gut 16 Jahre in Haft. Seit Dezember war er wieder auf freiem Fuß. Als Staatschef hatte der Sohn japanischer Einwanderer die Sicherheitskräfte rigoros gegen linke und angeblich subversive Kräfte vorgehen lassen, das Parlament wurde entmachtet. Der Staat sah sich damals durch die maoistische Terrororganisation Leuchtender Pfad bedroht. Zudem wurden Zehntausende indigene Frauen zwangssterilisiert, um ihre Kinderzahl zu reduzieren. Sie wurden als Entwicklungshemmnis angesehen.

Zu 25 Jahren Haft verurteilt

Fujimori wurde im Jahr 2009 zu 25 Jahren Haft verurteilt. Im Jahr 2017 wurde er vom damaligen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski begnadigt und aus dem Gefängnis entlassen. Später wurde die Entscheidung jedoch vom Obersten Gerichtshof aufgehoben und Fujimori erneut inhaftiert. Im Dezember bestätigte das Verfassungsgericht schließlich die Begnadigung von 2017 aus humanitären Gründen. Menschenrechtsorganisationen kritisierten dies.

Trotz der Tatsache, dass die Verfassung nur zwei Amtszeiten erlaubte, kandidierte Fujimori im Jahr 2000 für eine dritte Amtszeit. Er gewann zwar die Wahl, stolperte jedoch kurz darauf über den Montesinos-Skandal. Sein Geheimdienstchef Vladimiro Montesinos wurde gefilmt, wie er einem Oppositionsabgeordneten Bestechungsgeld übergab, um ihn dazu zu bewegen, zur Partei von Fujimori überzulaufen.

Fujimori floh zuerst nach Japan, wurde aber bei einer Reise nach Chile verhaftet und dann an Peru ausgeliefert. Erst im Juli kündigte Keiko Fujimori, die Vorsitzende der rechten Partei Fuerza Popular, an, dass ihr Vater erneut für das Präsidentenamt kandidieren werde.

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