Die PKK kündigt den Abzug ihrer Kämpfer aus der Türkei an, um in die "Medienverteidigungsgebiete" im Nordirak zu ziehen. Die Ankündigung wird als wichtige Etappe im Kampf gegen den Terrorismus begrüßt.
Friedensprozess mit PKK: Kämpfer verlassen Türkei

Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hat angekündigt, ihre Kämpfer aus der Türkei zurückzuziehen. Der Schritt erfolgt im Rahmen eines Friedensprozesses mit der türkischen Regierung – die PKK hatte bereits im Juli symbolisch ihre Waffen niedergelegt. In einer auf der PKK-nahen Nachrichtenseite ANF veröffentlichten Erklärung hieß es, man werde Kämpfer in die «Medienverteidigungsgebiete» abziehen. Der Begriff wird häufig für die Beschreibung der Gebiete im Nordirak verwendet – in den nordirakischen Kandilbergen liegt das Hauptquartier der PKK.
Die PKK ist in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation aufgeführt. Im Mai kündigte die PKK ihre Auflösung an und folgte damit einem Aufruf ihres inhaftierten Gründers Abdullah Öcalan.
Regierungspartei: «Wichtige Etappe»
Eine Kommission im Parlament soll die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Friedensprozess schaffen. Viele Fragen sind noch offen, etwa wie eine mögliche soziale Wiedereingliederung von PKK-Mitgliedern im In- und Ausland vonstattengehen könnte und ob Häftlinge, die als politische Gefangene gelten, freigelassen werden.
Efkan Ala, der stellvertretende Vorsitzende der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP, äußerte seine Zustimmung zur Ankündigung der PKK. Er betonte, dass dies ein bedeutender Schritt im Kampf gegen den Terrorismus sei, wie er auf der Plattform X schrieb.
Die PKK wurde 1978 von Öcalan in der Türkei gegründet – vor allem als Reaktion auf die politische, soziale und kulturelle Unterdrückung der Kurden in dem Land. Seit den 1980er Jahren kämpfte sie mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. In dem Konflikt sind Tausende Menschen ums Leben gekommen. Öcalan, in den 70ern, sitzt seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali in Haft.








