Die PKK reagiert auf Öcalans Aufruf und stellt Bedingungen für vollständige Umsetzung. Erdogan warnt vor Verzögerungstaktik.
PKK verkündet Waffenstillstand mit Türkei
Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hat einen Waffenstillstand mit der Türkei verkündet. Der gelte ab heute, teilte die PKK laut der ihr nahestehenden Nachrichtenagentur ANF mit. «Solange keine Angriffe auf uns erfolgen, werden unsere Kräfte keine bewaffneten Aktionen durchführen.»
Die PKK reagiert damit auf einen Aufruf ihres Gründers Abdullah Öcalan. Der seit Jahren inhaftierte Anführer hatte die PKK am Donnerstag dazu aufgerufen, die Waffen niederzulegen und sich aufzulösen. Eine vollständige Umsetzung knüpfte die PKK jedoch an Bedingungen. Für die erfolgreiche Implementierung des Aufrufs müsse Öcalan etwa «in die Lage versetzt werden, unter freien Bedingungen zu leben und zu arbeiten».
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan warnte die PKK, das Land werde keine «Verzögerungstaktik» tolerieren. Falls es nicht zu einer vollständigen Entwaffnung der Gruppe komme, würden die Einsätze gegen sie weitergehen, «bis zur Neutralisierung des letzten Terroristen», sagte Erdogan.
Seit den 1980er Jahren kämpft die PKK mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. Die PKK hat nach eigenen Angaben mittlerweile von der Forderung nach einem unabhängigen Staat abgerückt. Das Hauptquartier befindet sich in den irakischen Kandilbergen. Im Verlauf des Konflikts sind bisher Zehntausende Menschen ums Leben gekommen. Öcalan (75) verbüßt seit 1999 eine Haftstrafe auf der Gefängnisinsel Imrali.
Im Jahr 2013 wurde eine Waffenruhe verkündet, jedoch scheiterte der Friedensprozess im Sommer 2015. Die PKK wird in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation geführt.