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Polen verzeichnet Anstieg von Grenzübertritten aus Belarus

Polen registriert 13.800 unerlaubte Einreiseversuche über Belarus, verdächtigt Lukaschenko und verlängert Sperrzone entlang der Grenze.

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Immer wieder greifen polnischer Grenzschützer Menschen auf, die es über die Grenze nach Polen geschafft haben. (Archivbild)
Foto: Fabian Sommer/dpa

Polen hat in diesem Sommer erneut eine Zunahme der Versuche registriert, unerlaubt über Belarus einzureisen. Das Innenministerium in Warschau gab bekannt, dass der Grenzschutz in den Monaten von Juni bis August 13.800 solcher Versuche verzeichnete. Im Vergleich zum Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 7.500.

Polen und die Europäische Union werfen dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, in organisierten Formen Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze gebracht zu haben, um Druck auf den Westen auszuüben. Viele dieser Migranten streben danach, von Polen aus weiter nach Deutschland zu reisen.

Im Sommer 2022 sicherte Polen die Grenze zu Belarus mit einem 5,5 Meter hohen Zaun und einem elektronischen Überwachungssystem. Dies ist auch eine EU-Außengrenze.

Als versuchte unerlaubte Grenzüberschreitung zählt der polnische Grenzschutz nach früheren Angaben einerseits Fälle, in denen Migranten den Zaun oder einen Grenzfluss überwunden haben und auf der polnischen Seite von den Grenzern angetroffen werden. Da aber auch der Grenzzaun auf polnischem Staatsgebiet steht, werden auch solche Fälle als «versuchte Grenzüberquerung» gezählt, bei denen die Migranten direkt am Zaun bemerkt wurden, aber an der Überwindung der Barriere scheiterten.

Grenze als Sperrzone

Polen, das Mitglied der EU und der NATO ist, hat eine Grenze zu Belarus, die etwa 400 Kilometer lang ist. Belarus ist ein Verbündeter Russlands.

Aufgrund der fortgesetzt angespannten Situation hat das Innenministerium die Gültigkeit der Sperrzone entlang dieser Grenze um weitere drei Monate bis zum 4. Dezember verlängert. Die Sperrzone erstreckt sich 200 Meter tief, an einigen Stellen sogar bis zu vier Kilometer. Nur Sicherheitskräfte und Anwohner sind dort erlaubt, Journalisten und Hilfsorganisationen benötigen eine Genehmigung.

dpa