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Polen und Ukraine unterzeichnen Sicherheitsabkommen

Die Ukraine schließt ein Sicherheitsabkommen mit Polen, einem der engagiertesten politischen und militärischen Unterstützer des Landes. Präsident Selenskyj spricht von einem «ambitionierten» Vertrag.

Tusk sieht in der Verteidigung der Ukraine auch eine Verteidigung des eigenen Landes.
Foto: Radek Pietruszka/PAP/dpa

Vor dem Nato-Gipfel in Washington haben der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Polens Regierungschef Donald Tusk in Warschau ein bilaterales Sicherheitsabkommen unterzeichnet. «Wer heute die Ukraine verteidigt, verteidigt auch sich selbst», sagte Tusk.

Der ukrainische Präsident bezeichnete den Vertrag als «ambitioniert». «Er ist geeignet, das Leben unserer Menschen zu schützen und dem russischen Übel zu widerstehen», sagte Selenskyj. In dem Vertrag sei vorgesehen, einen Mechanismus auszuarbeiten, mit dem «russische Raketen und Drohnen im ukrainischen Luftraum abgeschossen werden können, die in Richtung Polen abgefeuert wurden».

Selenskyj traf in Polen am Tag schwerer russischer Raketenangriffe auf sein Land ein, bei denen mindestens 26 Menschen getötet wurden. In Kiew wurde ein großes Kinderkrankenhaus getroffen. «Es gibt keine Worte, keine Dokumente, keine politischen Erklärungen, die zur Verurteilung des Aggressors ausreichen würden», sagte Tusk.

Polen, ein Mitglied der EU und der NATO, ist einer der engagiertesten politischen und militärischen Unterstützer der Ukraine, die von Russland angegriffen wurde. Es dient auch als wichtige Drehscheibe für die westliche Militärhilfe für Kiew. Darüber hinaus hat Polen fast eine Million Flüchtlinge aus seinem Nachbarland aufgenommen.

Bisher hat die Ukraine Sicherheitsabkommen mit der EU und 19 einzelnen Staaten, darunter die USA, Japan und Deutschland, geschlossen. Diese Abkommen formalisieren die bereits geleistete Unterstützung im militärischen und zivilen Bereich und versprechen weitere Hilfe für die nächsten zehn Jahre.

Am frühen Nachmittag plant Selenskyj, seinen polnischen Amtskollegen Andrzej Duda zu treffen. Der Nato-Gipfel zum 75-jährigen Bestehen des Verteidigungsbündnisses findet vom 9. bis 11. Juli in Washington statt. Die Staats- und Regierungschefs der 32 Mitgliedstaaten wollen unter anderem über weitere Hilfe für die Ukraine beraten. Auch Selenskyj wurde zu dem Treffen eingeladen. Aufgrund der Sperrung des Luftraums über der Ukraine seit Kriegsbeginn muss Selenskyj für alle Auslandsreisen ohnehin zunächst den Landweg über Polen nehmen, bevor er von dort aus per Flugzeug weiterreisen kann.

dpa