Rechte Demonstranten hatten den Übergriff des Asylbewerbers auf eine 14-Jährige zum Anlass für teils gewaltsame Proteste genommen. Eigentlich sollte der Mann abgeschoben werden – kam aber frei.
Polizei fasst versehentlich entlassenen Sexualstraftäter

Die Polizei in London hat einen versehentlich aus der Haft entlassenen Sexualstraftäter wieder festgenommen. Der Asylbewerber wurde im September zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, unter anderem weil er eine 14-Jährige sexuell belästigt hatte.
Laut einem Bericht der britischen Nachrichtenagentur PA kam der Mann Ende Juni auf einem kleinen Boot unerlaubt über den Ärmelkanal ins Land. Obwohl er eigentlich abgeschoben werden sollte, wurde er stattdessen vor kurzem freigelassen. Dieser Fehler löste eine umfangreiche Fahndung aus.
Premierminister Keir Starmer teilte nach der erneuten Festnahme mit, der Mann werde nun abgeschoben. Er fügte hinzu: «Wir haben eine Untersuchung angeordnet, um herauszufinden, was schiefgelaufen ist. Wir müssen sicherstellen, dass so etwas nicht noch einmal geschieht.»
Wochenlange Proteste vor Asylbewerberunterkünften
Der Vorfall sorgt in den britischen Medien für Aufsehen, da Einwanderungsgegner den sexuellen Übergriff im Sommer als Anlass für wochenlange, teilweise gewalttätige Proteste vor Asylbewerberunterkünften nutzten. Gleichzeitig wird erneut das Problem der hoffnungslos überfüllten Gefängnisse in Großbritannien beleuchtet, in denen teilweise chaotische Zustände herrschen.
Wie PA unter Berufung auf Behördenangaben berichtet, wurden allein in England und Wales in den zwölf Monaten bis März dieses Jahres 262 Häftlinge fälschlicherweise freigelassen. Dies entsprach fast einer Steigerung von 130 Prozent im Vergleich zu den vorherigen zwölf Monaten. Die britische Regierung setzt seit einiger Zeit verstärkt auf vorzeitige Entlassung von Häftlingen, um den enormen Druck auf die Haftanstalten zu verringern.








