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Deutsche Bildungsministerin gedenkt Holocaust-Opfern in Israel

Karin Prien besucht Yad Vashem und betont persönliche Verbindung zu den deutschen Konzentrationslagern.

Prien besuchte die Gedenkstätte Yad Vashem.
Foto: Ilia Yefimovich/dpa

Die Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat in Israel an die Millionen Opfer des Holocaust erinnert. In der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem hat sie einen Kranz niedergelegt. „Für jeden deutschen Bundesminister ist es eine Frage des Respekts, zuerst Yad Vashem zu besuchen“, sagte Prien der Deutschen Presse-Agentur.

Aber es sei auch für sie persönlich immer wieder ein besonders berührender Moment, «weil ja auch Teile meiner Familie in deutschen Konzentrationslagern ums Leben gekommen sind», sagte Prien.

Die 60-Jährige ist die erste Ministerin in der Geschichte der Bundesrepublik, die im Amt offen über ihre jüdischen Wurzeln spricht. Obwohl sie Yad Vashem nicht zum ersten Mal besuche, sei es jedes Mal neu für sie erschütternd.

Bildungszentrum in Deutschland geplant

Yad Vashem bleibt die größte Holocaust-Gedenkstätte der Welt. Eine Außenstelle soll in Deutschland errichtet werden. Das Bildungszentrum wird voraussichtlich in Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Sachsen entstehen. Die Entscheidung über den Standort soll voraussichtlich im ersten Halbjahr 2026 fallen.

Das Bildungszentrum sei für sie persönlich sehr wichtig, sagte Prien. Sie glaube, dass es auch für die Frage, wie man in Deutschland mit diesem Teil der Geschichte umgehe, von großer Bedeutung sein werde. Die Tatsache, dass es inzwischen kaum noch Überlebende gebe, verändere die Art und Weise, wie über die Schoah gesprochen werde. Neue Zugänge seien erforderlich. Sie habe in Yad Vashem gesehen, wie man beispielsweise über sehr multimediale Zugänge arbeiten könne.

Prien verbringt mehrere Tage in Israel. Am Montag traf sie auch ihren israelischen Amtskollegen Joav Kisch. Sie strebt danach, den Jugendaustausch zwischen Israel und Deutschland wieder zu fördern, nachdem solche Programme aufgrund des Gaza-Kriegs zum Stillstand gekommen waren.

dpa