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Putin lässt Zweckmäßigkeit von Atomwaffentests prüfen

Russland hat mit neuen Nuklearwaffen gedroht, also wollen auch die USA ihre Waffen testen. Doch in Moskau herrscht Unsicherheit, wie weit US-Präsident Trump tatsächlich gehen will.

Kremlchef Putin bereitet mit seiner Führung mögliche russische Atomwaffentests vor. (Archivbild)
Foto: Maxim Shipenkov/Pool EPA via AP/dpa

Der Präsident Russlands, Wladimir Putin, hat seine Regierung angewiesen, die Möglichkeit von Atomwaffentests zu überprüfen. Bei einer Sitzung des Sicherheitsrates beauftragte er die Ministerien für Verteidigung und Äußeres sowie die Geheimdienste und zivilen Ministerien, Informationen zu sammeln. Dies geht aus der Mitschrift des Kremls von der Sitzung hervor. Putin erklärte, dass diese Informationen dann in Vorschläge für potenzielle Vorbereitungen auf Atomwaffentests umgewandelt werden sollten.

Zugleich betonte der Kremlchef, dass Moskau sich immer an den Vertrag über das Verbot von Kernwaffenversuchen gehalten habe. Es werde sich auch weiter daran halten, solange andere Staaten keine Atomwaffen testen. «Wenn die USA oder andere Vertragsstaaten solche Versuche unternehmen, wird Russland seinerseits entsprechend antworten», sagte er.

Laut Kremlsprecher Dmitri Peskow geht es laut der Nachrichtenagentur Tass nicht um einen direkten Beginn des Tests. Putin lässt die Zweckmäßigkeit des Einstiegs in die Vorbereitungen prüfen.

Moskau droht mit neuartigen Atomwaffen

Putin hat kürzlich die Drohungen mit dem russischen Atompotenzial verstärkt. Er erwähnte auch neue Waffen wie die atomgetriebene Langstreckenrakete Burewestnik und den atomgetriebenen Torpedo Poseidon. Diese Aussagen haben im Ausland weniger Besorgnis ausgelöst als frühere Drohungen des Kremls. Allerdings kündigte Präsident Donald Trump in den USA Atomwaffentests seines Landes an, ohne dies genauer zu erklären.

Rätselraten über US-Position

Generalstabschef Waleri Gerassimow und der Chef des Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergej Naryschkin, beklagten, dass die Regierung in Washington keine Auskunft über ihre Absichten gebe. Der Leiter des Inlandsgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow, bat Putin um mehr Zeit, um diese genau zu ermitteln. Verteidigungsminister Andrej Beloussow argumentierte, die USA bauten ihr Angriffspotenzial aus, also müsse Russland unverzüglich mit «Vorbereitungen auf umfassende Atomversuche» beginnen.

dpa