Die Stimmung in den USA ist angespannt. Landesweite Proteste hören nicht auf. Als Heimatschutzministerin Kristi Noem dazu Stellung nimmt, kommt es zu einem ungewöhnlichen Zwischenfall.
Rabiater Vorfall: US-Senator aus Pressekonferenz gezerrt

Bei einer Pressekonferenz wurde der demokratische US-Senator Alex Padilla von Sicherheitskräften rabiat abgeführt, nachdem er die Heimatschutzministerin Kristi Noem unterbrochen hatte, als sie sich zu den Protesten in Los Angeles äußerte. Senatoren haben in den USA traditionell eine herausgehobene Stellung, weshalb der Vorfall ungewöhnlich ist.
Auf Videoaufnahmen ist zu sehen und zu hören, wie Padilla seinen Namen und seine Position nennt und dann während Noems Äußerungen ruft: «Ich habe Fragen.» Noch während er spricht, greifen Sicherheitskräfte ein, packen ihn und zerren ihn aus dem Raum. Dabei ist Padilla noch zu hören, wie er «Hände weg» ruft. Im Flur wird er von Beamten der Bundespolizei FBI zu Boden gebracht und in Handschellen gelegt. Ob den Einsatzkräften in dem Moment bewusst war, dass es sich um einen amtierenden US-Senator handelte, blieb zunächst unklar.
Padilla ist Nachfolgerin von Kamala Harris
Padilla wurde im Jahr 2021 in den US-Senat gewählt. Er wurde als Ersatz für Kamala Harris ernannt, nachdem sie als Vizepräsidentin unter Präsident Joe Biden ins Weiße Haus gezogen war. Padilla, ein Sohn mexikanischer Einwanderer, ist der erste Latino, der Kalifornien im Senat in Washington vertritt.
Ministerin: Verhalten war «nicht angemessen»
Noem äußerte sich noch während der laufenden Pressekonferenz zu dem Vorfall. Sie sagte, sie kenne den Senator nicht persönlich. Die Ministerin übte Kritik am Vorgehen des Senators: «Ich denke, alle in Amerika würden zustimmen, dass das nicht angemessen war.» Sie selbst habe unterdessen das Gespräch mit dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom gesucht – nach ihren Angaben ohne Erfolg.
Dieser schrieb kurz darauf auf der Plattform X, der Senator sei einer der anständigsten Menschen, die er kenne. «Das ist ungeheuerlich, diktatorisch und beschämend.» Trump und seine Leute seien außer Kontrolle geraten. Das müsse sofort enden.
Das Heimatschutzministerium teilte später mit, dass Noem nach dem Vorfall ein 15-minütiges Gespräch mit Padilla geführt hat.