Ramelow erwägt Kandidatur nach Gysis Ansage. Linke sucht neue Akzente nach Wahlniederlagen.
Neue Pläne für Bodo Ramelow: Kandidatur für Bundestag möglich
Thüringens scheidender Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schließt eine Kandidatur für den Bundestag nicht aus. Die Ansage seines Parteikollegen Gregor Gysi, dass sich mehrere altgediente Linken-Politiker um Direktmandate für den Bundestag bewerben könnten, sei überraschend gewesen, aber sie habe zum Nachdenken angeregt, sagte Ramelow dem rbb-Inforadio. Die von Gysi so bezeichnete «Aktion Silberlocke» sei eine spannende Überlegung.
Am vergangenen Wochenende hatte Gysi beim Bundesparteitag in Halle (Saale) vorgeschlagen, dass er selbst, Dietmar Bartsch und Ramelow für ein Bundestagsmandat kandidieren könnten.
Nach den Landtagswahlen von Sachsen, Thüringen und Brandenburg, bei denen die Linke große Verluste eingefahren hatte, sprach Ramelow von einer «Schocksituation», die die Linke ziemlich gelähmt habe. Es brauche eine Sortierung und neue Akzente.
Ramelow sagte, dass er zuerst alle Aufgaben der Landesregierung erfüllen werde. Danach freue er sich auf das Abendessen mit den Parteikollegen Gysi und Bartsch, bei dem dann alles Weitere besprochen werden soll.
In deutschlandweiten Umfragen liegt die Linke nur bei drei bis vier Prozent. Ihr erklärtes Ziel ist es, die Fünf-Prozent-Hürde zu überwinden und somit wieder mit Fraktionsstärke in den Bundestag einzuziehen. Dieses Ziel kann auch mit drei Direktmandaten erreicht werden.